Fiducia macht IT-Dienstleistern Konkurrenz

9. September 2004, 0:00 Uhr | Martin Fryba

Fiducia macht IT-Dienstleistern Konkurrenz. Die IT-Tochter der Volks- und Raiffeisenbanken Fiducia IT AG will künftig ein Viertel ihres Umsatzes von 700 Millionen Euro mit Kunden außerhalb der Genossenschaft erzielen. Verzetteln will sie sich dabei nicht und setzt auf bewährte Services. Kooperationen mit anderen IT-Anbietern und Beteiligungen sind eingeplant.

Fiducia macht IT-Dienstleistern Konkurrenz

Rund 850 Volks- und Raiffeisenbanken zählt der genossenschaftseigene IT-Dienstleister Fiducia IT AG zu seinen Kunden, aber auch Privatbanken und Konzerne wie die Versicherung MLP, den Pharma-Riesen Pfizer sowie Autobauer Audi und Porsche. Geht es nach Fiducia-Chef Michael Krings, soll der Umsatz mit Kunden außerhalb der Genossenschaft kräftig steigen: Auf ein Viertel der Gesamterlöse in den kommenden drei Jahren. Das wären nach heutigem Stand rund 175 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr setzte Fiducia mit rund 3.000 Mitarbeitern 700 Millionen Euro um.

Übers Knie brechen will Krings die ehrgeizigen Wachstumspläne aber nicht, weiß er doch, dass der Übergang von einem konzerneigenen IT-Dienstleister zu einem Service-Provider im Drittmarkt mit großen Anstrengungen vor allem für den Vertrieb verbunden ist. »Wir gehen diesen Schritt sehr behutsam an und konzentrieren uns dabei auf ausgewählte Geschäftsfelder, die unseren Kompetenzen entsprechen«, gibt der CEO die Marschrichtung an. Risikobehaftetes Wachstum um jeden Preis schließt er aus, »das wirtschaftliche Ergebnis steht im Vordergrund«. Auch eine weitere Befürchtung der Genossen versucht Krings zu zerstreuen: Die Erweiterung der Marktaktivitäten gehe nicht zu Lasten des Kerngeschäfts. »Wir stehen auch künftig primär den Genossenschaftskunden gegenüber in der Pflicht«, beteuert der Manager und verteilt weitere Beruhigungspillen an die Gesellschafter: Durch mehr Wachstum werde der IT-Dienstleister seine Wirtschaftlichkeit verbessern, »auch zum Vorteil unserer Partnerbanken«.

Bis Ende dieses Jahres soll das zukünftige Produktportfolio für externe Kunden stehen. Im Wesentlichen werden es Lösungen für solche Branchen sein, die ähnliche Anforderungen abdecken wie sie Banken stellen: Rechenzentrumsbetrieb, Outsourcing des SAP-Betriebs über die Tochter Orga GmbH oder Gehaltsabrechnungen. Dazu gehört auch die Übernahme und der Betrieb kompletter Geschäftsprozesse der Kunden. Von Konkurrenten wie SBS oder IBM Global Services, die ebenfalls im Bankenumfeld stark vertreten sind, will sich Fiducia durch technisch überdurchschnittlich anspruchsvolle Lösungen abgrenzen und strebt in puncto Service und Sicherheit ein hohes Niveau an.

Um den Markt »schnell und effizient« zu bearbeiten, vertraut Krings aber nicht uneingeschränkt auf die eigenen Stärken. Bei Bedarf werde man gezielt Kooperationen und Vertriebspartnerschaften eingehen. Aber nicht nur das: Auch Beteiligungen will der CEO nicht ausschließen.

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INFO

Fiducia IT AG
Fiduciastraße 4, D-76227 Karlsruhe
Tel. 0721 4004-0, Fax 0721 4004-4500
www.fiducia.de


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