Konsolidierung bei IT-Dienstleistern der Volksbanken

Fiducia und GAD prüfen Fusion

23. Dezember 2005, 0:00 Uhr | Martin Fryba

Fiducia und GAD prüfen Fusion. Die Fiducia IT AG und die GAD eG, beides IT-Dienstleister der Volks- und Raiffeisenbanken, haben Gespräche über einen Zusammenschluss aufgenommen. Klappt die Fusion, entsteht ein neuer Riese im genossenschaftlichen Bankenverbund mit einem Jahresumsatz von über 1,1 Milliarden Euro und fast 4.000 Mitarbeitern. Klappt die Fusion, könnte dies auch Auswirkungen für Wettbewerber außerhalb der Volks- und Raiffeisenbanken haben.

Fiducia und GAD prüfen Fusion

Fiducia-Chef Michael Krings und der GAD-Vorstandsvorsitzende Anno Lederer entscheiden gegenwärtig, ob sie in Fusionsgespräche gehen sollen. Bisher war der Markt für die beiden Unternehmen klar aufgeteilt: Als Töchter der Volks- und Raiffeisenbanken bedient Fiducia rund 850 Institute im Süden der Republik, während GAD rund 490 Genossen im Norden zu ihren Kunden zählt. Zusammen kommen die Unternehmen einschließlich ihrer überwiegend auf den Drittmarkt ausgerichteten Töchter auf einen Jahresumsatz von knapp 1,11 Milliarden Euro und rund 4.000 Mitarbeiter. Die ins Auge gefasste Fusion soll offensichtlich nicht in erster Linie auf Einsparungen der Betriebskosten abzielen. Im Mittelpunkt stünden vielmehr »verbundpolitische und strategische Vorteile«, betont Krings.

Obwohl die beiden IT-Dienstleister auch Kunden im Umfeld außerhalb des genossenschaftlichen Verbunds bedienen ? so etwa Privatbanken und Versicherungen sowie die Rundfunkanstalt SWR und die Max-Planck-Gesellschaft, erzielen sie den ganz überwiegenden Teil ihres Umsatzes mit Volks- und Raiffeisenbanken. Dies könnte sich aber bald schon ändern, denn die Unternehmen wollen die so genannten nicht-kaptiven Umsätze, also Erlöse außerhalb der Genossenschaft, ausbauen. So präsentierte sich beispielsweise Fiducia auf der Cebit dieses Jahr mit dem größten Stand in der Outsourcing-Halle. Ob es ihnen letztlich gelingt, großen IT-Outsourcern wie T-Systems und IBM Global Services auf dem deutschen Markt Marktanteile abzunehmen, bleibt abzuwarten.


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