Finanzberichte müssen optimiert werden. Zwischen dem, was Unternehmen mit Business Intelligence eigentlich erreichen sollten, und der Einsatzrealität klafft eine erhebliche Lücke. Durch Basel 2 und andere Vorschriften wird eine effektive Überwachung der Finanzsituation aber immer wichtiger.
Die Analysten von Gartner fordern, mit Business Intelligence müsse der Zugriff auf Unternehmensinformationen in Echtzeit jederzeit gewährleistet sein. Dagegen kommt die »Business Intelligence Studie Bima 2004« von Mummert Consulting zu dem Schluss, eine solche Anforderung sei weder in der Praxis zu verwirklichen noch hätten die 70 befragten deutschen größeren Unternehmen irgendwelche Vorteile davon: »Es reicht vollkommen, wenn die Kennzahlen einmal am Tag vorliegen, eine sekündliche Aktualisierung ist weder sinnvoll noch machbar«, stellt Dr. Joachim Philippi, Senior Executive Manager bei Mummert Consulting, fest.
Tatsächlich ist aber selbst solch eine moderate Anforderung noch vielerorts nicht verwirklicht. Die historisch gewachsenen, extrem heterogenen Business-Intelligence-Landschaften im Unternehmen sowie ein durch Berater und Produkthersteller geförderter Begriffs- und Methodendschungel haben zur allgemeinen Verwirrung beigetragen. Der Markt sei zwar professioneller geworden, aber noch lange nicht so weit, wie es auf Konferenzen gern dargestellt werde, urteilen die Analysten.
Mummert hat ein fünfstufiges Reifegrad-Modell entwickelt: Die meisten Unternehmen befinden sich in Stufe zwei und drei und setzten damit entweder Managementinformations-Systeme ein, die auf einen Fachbereich beschränkt sind oder unternehmensweit verwendet werden. In der Telekommunikationsbranche ist der höchste Entwicklungsgrad der Systeme festzustellen, während Energieversorger und Krankenkassen oft noch ganz am Anfang der Entwicklung stehen.
Die Anwenderzufriedenheit mit den eingesetzten Systemen ist gut, aber die Stabilität und Performance der Software ist bei über einem Drittel der Befragten problematisch. Das ist eindeutig eine Chance für Systemintegratoren, hier mit besserer Beratung die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Im Markt der Software-Hersteller ist ohnehin eine starke Konsolidierung zu erwarten: Die meist kleinen Spezialanbieter stehen unter starkem Druck, weil zum einen SAP das hauseigene Business Warehouse als natürliche Extension der ERP-Lösung anpreist, zum anderen die Datenbank-Hersteller Reporting als Zusatzfunktion anbieten. So hat etwa Microsoft das erste Service Pack (SP1) für die Microsoft SQL Server 2000 Reporting Services vorgestellt, eine kostenfreie Erweiterung der Datenbank. Auch Oracle ist technisch gut aufgestellt, hat es aber noch nicht geschafft, seine Lösung angemessen zu vermarkten.
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