ITK-Handel in der Finanzkrise

Finanzierungsalternativen sind gefragt

20. Mai 2009, 8:51 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Interview: »Wir fördern Absatzfinanzierung«

Das Leasinggeschäft wächst – gerade zu Zeiten der Finanzkrise. Aber: Leasing ist keine Überlebenshilfe für finanzschwache Unternehmen. Im Gespräch mit CRN erläutert Kai-Otto Landwehr, Vorsitzender der Geschäftsführung der Siemens Finance & Leasing GmbH, wie Unternehmen durch Leasing profitieren können.

CRN: Herr Landwehr, das Thema Leasing ist in der ITK-Wirtschaft noch nicht so richtig angekommen. Misstrauen die Unternehmen der Finanzierungsform oder herrscht eher Unkenntnis darüber?

Landwehr: Unsere Erfahrungen sind andere. Wir bieten Leasing mittleren und großen Unternehmen an. Da hat vor allem die Finanzierung von IT-Projekten und TK-Installationen längst eine hohe Marktdurchdringung erreicht. Dieser Markt ist also durchaus leasing-affin.

CRN: Worauf führen Sie dies zurück?

Landwehr: Sicherlich spielen da die Innovationszyklen eine wichtige Rolle. Leasing unterstützt den schnellen und regelmäßigen Austausch des technischen Equipment, um die Unternehmensprozesse effizienter gestalten zu können. Zudem bieten wir weitreichendes Know-how bei Projekten durch die Kompetenz des Siemenskonzerns an. So arbeiten wir mit Herstellern wie Fujitsu zusammen, verbinden Hardware- und Software-Lösungen mit der geeigneten Finanzierung. Und wir stellen fest, dass gerade die Finanzkrise zu stärkerer Nachfrage bei Leasing führt. Denn die Unternehmen können so beispielsweise ihren Cashflow verbessern. In der aktuellen Studie von Siemens Financial Services haben wir festgestellt, dass immer mehr Unternehmen aufgrund des erschwerten Zugangs zu Krediten nach alternativen Finanzierungsformen suchen. In Deutschland sind das bereits 57 Prozent. Hier bietet sich häufig Leasing als eine Alternative an.

CRN: Können auch Fachhändler und Systemhäuser über Siemens Financial Services ihren gewerblichen Kunden Leasingangebote unterbreiten und welche Rolle spielen Provisionen?

Landwehr: Im Rahmen der Absatzfinanzierung ist dies auch für Reseller interessant. Beispielsweise über ein Online- Tool bei Finanzierungsprojekten bis 50.000 Euro. Die Formalitäten einschließlich der Bonitätsprüfung sind innerhalb kürzester Zeit erledigt. Bei Projektgeschäften über 50.000 Euro bieten wir die Betreuung durch unsere regionalen Mitarbeiter an. Leasing, darauf legen wir Wert, darf nicht als Krücke für zahlungsschwache Kundschaft angesehen werden. Ebenso sehen wir Provisionen für Leasingabschlüsse als wenig hilfreich an. Denn diese Provisionen würden zwangsläufig den Leasingbetrag deutlich erhöhen. Damit wäre der Sinn der Absatzfinanzierung verkannt.


  1. Finanzierungsalternativen sind gefragt
  2. Leasinggeber als Rechnungsregulierer
  3. 45 Prozent der befragten Unternehmen setzen auf Vorkasse.
  4. Interview: »Wir fördern Absatzfinanzierung«

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