Zum Inhalt springen

Finanzierungspaket rettet Lintec vor dem Abgrund

Finanzierungspaket rettet Lintec vor dem Abgrund. Rettung in letzter Minute für die Lintec AG. Kapitalerhöhung durch Ausgabe neuer Aktien und ein Betriebsmittelkredit in Höhe von fünf Millionen Euro sichert dem Unternehmen aus Taucha bei Leipzig den Fortbestand als Dienstleister, Auftragsfertiger und Eigenmarkenproduzent.

Autor:Redaktion connect-professional • 25.8.2005 • ca. 1:45 Min

»Einige unserer Geschäftspartner sind uns selbst in den schwersten Stunden treu geblieben« Thomas Goletz, Vorstand der Lintec AG

Finanzierungspaket rettet Lintec vor dem Abgrund

Thomas Goletz, letzter verbliebener Vorstand der Lintec AG in Taucha, atmet tief durch: »Lintec ist wieder ein normales Unternehmen, hat seine Vergangenheit im Griff und kann wieder Aufträge entgegen nehmen.« Der Befreiungsschlag besteht aus einem kompakten Finanzierungskonzept, das von Banken und Investoren getragen wird. Dazu wird Lintec eine Kapitalerhöhung um knapp 2,3 Millionen Euro auf 4,4 Millionen Euro durch die Ausgabe neuer Aktien vornehmen. »Diese Kapitalerhöhung ist Initialmaßnahme und Grundlage des Finanzierungskonzeptes« erläutert Goletz gegenüber CRN in einem Gespräch in München. Für den Aktienkauf steht ein Finanzinvestor bereit, der einen Unternehmensanteil von bis zu 30 Prozent übernehmen möchte. Im Gegenzug wird der Investor ins operative Geschäft eingebunden, vermutlich als Aufsichtsrat. Zudem wird Vorstandsvorsitzender Goletz Aktien im Wert zwischen 50.000 und 60.000 Euro erwerben. Darüber stellt die HypoVereinsbank einen Betriebsmittelkredit in Höhe von fünf Millionen Euro zur Verfügung. Voraussetzung dafür war eine Bürgschaft über 60 Prozent des Betrages durch den Freistaat Sachsen.   Damit steht seit Dienstag dieser Woche Lintec wieder auf festen Füßen. Denn, so Goletz, an einem habe es nie gemangelt: Fremdaufträgen und Ideen für neue Produkte. »Einige unserer Geschäftspartner sind uns selbst in den schwersten Stunden treu geblieben.« Allein bei der Finanzierung haperte es seit langem. Die Liquidität des Unternehmens lag bislang bei monatlich 500.000 bis einer Million Euro. »Damit kommt man nicht weit«, sagt der Vorstandschef und fügt hinzu: »Jetzt sind wir wieder in der Lage, Aufträge vorzufinanzieren, können endlich genug Arbeit für unsere 113 Mitarbeiter heranschaffen«. Neben der Auftragsfertigung, unter anderem PCs für Yakumo und TFTs, wird das Unternehmen Aftersales-Dienstleistungen für große Hersteller übernehmen. Bei den Eigenmarken konzentriert sich Lintec vor allem auf Consumer Electronic. So präsentierte das Unternehmen vor wenigen Tagen einen 10-Zoll TFT-Fernseher mit DVD-Player und DVB-T unter der Marke Safaya. »Unter dieser Marke werden wir noch in diesem Jahr mit der Produktion von 17-Zoll bis 37-Zoll Fernseher starten«, verrät Goletz. Die Geräte sollen zu einem Endverbraucherpreis von 350 bis 1.000 Euro angeboten werden. »Ich rechne noch in diesem Jahr mit einem Absatz von etwa 8.000 Geräten.« Ebenfalls weiter ausgebaut wird die Zubehörmarke Spiffy. Trotz der Neubelebung des Geschäftes rechnet Goletz für dieses Jahr noch »mit einem tiefroten Ergebnis, wobei das vierte Quartal durchaus schon schwarze Zahlen schreiben wird«. Im kommenden Jahr peilt er einen Umsatz von 25 bis 30 Millionen Euro bei einem sechsstelligen Gewinn an.