Lintec weiter mit negativem Ergebnis
Lintec weiter mit negativem Ergebnis. Die Lintec AG hat 2004 mit einem Minus von 5,5 Millionen Euro erneut eine negatives Ergebnis ausgewiesen; allerdings gegenüber dem Vorjahr den Verlust halbiert. Der Umsatz betrug im vergangenen Geschäftsjahr 15,5 Millionen Euro.
Lintec weiter mit negativem Ergebnis
Die zwingend notwendige Fokussierung auf das Kerngeschäft war zweifellos die einzige Überlebenschance für die Lintec Information Technologies AG in Taucha bei Leipzig. Aber damit sind zugleich auch die Umsatzerlöse radikal nach unten gegangen. Gegenüber 2003 von 94,190 Millionen Euro auf 15,502 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2004. Vorstandsvorsitzender Thomas Goletz begründet diesen Rückgang mit der neuen Unternehmensstrategie. So hat Lintec im vergangenen Jahr das Geschäft »mit Massen-PCs, die allenfalls für eine Marge von fünf bis sieben Prozent gut sind,« aufgegeben. Doch schwerwiegender machte sich die fehlende Auftragsfinanzierung bemerkbar. Goletz gegenüber CRN: »Die fehlende Liquidität hat uns einige Aufträge gekostet, so unter anderem einen Acht-Millionen-Auftrag im letzten Quartal des vergangenen Jahres. Wir mussten den Auftrag an den Kunden zurückgeben, da wir die Zwischenfinanzierung nicht realisieren konnten.« Gleichzeitig steht es für Lintec schlecht, öffentliche Mittel zu bekommen. Bei 15,5 Millionen Umsatz und einem negativen Ergebnis von 5,5 Millionen Euro sind Kreditgeber äußerst zurückhaltend. Erschwerend kommt die Folgen aus der Chip-Deal-Affäre hinzu. Lintec bürgte für die zum Unternehmen gehörenden Batavia gegenüber der Finanzbehörde einen Betrag in Millionenhöhe. Goletz hofft jetzt auf eine Klärung mit der Finanzbehörde. »Es wäre gut, wenn wir bis Mai die Bürgschaft erledigt hätten, dann könnten wir wieder über Zwischenfinanzierungen verhandeln.« Außer der Belastung durch die Batavia konnte sich Lintec von allen Beteiligungen lösen. Zuletzt die RFI und die Beteiligungsgesellschaft MVC. Dadurch war es möglich, dass das Unternehmen einen Jahresüberschuss von 7,9 Millionen Euro ausweisen konnte. Mittlerweile sei die Gesellschaft ? bis auf das durch die KfW refinanzierte Darlehen für die Betriebsimmobilie ? nahezu entschuldet. Die Zukunft der Lintec »sehe ich vor allem in der Produktion von PCs und Consumer Electronic«, bestätigt der Vorstands-Chef. In kleinem Rahmen würde Lintec auch noch Eigenmarken fertigen. Den Schwerpunkt aber habe die Lohn- und Auftragsfertigung, so unter anderem seit Sommer vergangenen Jahres auch für Yakumo. »Das funktioniert gut«, kommentiert Goletz die Zusammenarbeit. Ab Juli wird Lintec für einen asiatischen Hersteller LCD-Fernseher produzieren. »Das ist erweiterte Lohnfertigung, das heißt, wir kaufen auch die notwendigen Komponenten über unsere Distribution ein und produzieren dann die Geräte.« Für den Hersteller sei dies auf jeden Fall profitabel, denn dadurch spart das Unternehmen die 14 Prozent Einfuhrzoll. »Das geht aber nur, wenn es über die reine Montagetätigkeit rausgeht«, fügt er hinzu. Zu den zukunftsträchtigen Produkten zählt Goletz auch die Eigenmarke Spiffy. Hier sehe er gute Entwicklungs- und Verdienstmöglichkeiten. Nahezu verabschiedet hat sich Lintec von der Distribution. Gerade mal rund 250 regelmäßig kaufende Kunden, ausschließlich aus der Region, ordern noch bei dem Unternehmen. »Wir haben zwar einen Kundenstamm von etwa 2.000 Händlern, aber die Distribution und die damit verbundene Lagerhaltung einschließlich der Vorfinanzierung ist für uns finanziell nicht mehr möglich«, sagt Goletz. Für das laufende Jahr rechnet er, »sofern die Chip-Deal-Sache geklärt ist und die Finanzierung klappt«, mit einem Umsatz von etwa 32 Millionen Euro. Dann könne auch über eine Personalaufstockung nachgedacht werden.