FJH drückt auf die Kostenbremse
FJH drückt auf die Kostenbremse. Der angeschlagene Softwarehersteller FJH hat weitere Details der Sanierung vorgelegt. Demnach baut das in Schieflage geratene Münchner Unternehmen weitere Arbeitsplätze und Standorte ab. Für 2006 ist eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen geplant.
FJH drückt auf die Kostenbremse
Der mit Rekordverlusten und einem drastischen Umsatzrückgang konfrontierte Softwarehersteller für die Versicherungsbranche, FJH, (CRN berichtet e) will die Personalkosten weiter runterfahren. Von derzeit rund 640 Arbeitsplätzen sollen am Ende zwischen 400 und 500 Stellen übrig bleiben. Das Management um den neuen CEO Ulrich Korff rechnet hier mit Sonderkosten in Höhe von 3 bis 4 Millionen Euro. Außerdem sollen Standorte geschlossen, beziehungsweise verkleinert werden. Eine entsprechende Aufgabe von Räumlichkeiten in der Firmenzentrale in München bringt eine Ersparnis von 1,5 Millionen Euro jährlich.
Zudem kündigte Kroff an, dass sich das Management ab sofort wieder ganz auf das operative Geschäfts konzentrieren wolle, nachdem sich die Firmenspitze bis dahin hauptsächlich um die Aufarbeitung der Bilanzunregelmäßigkeiten und infolge dessen mit der angespannten Liquidität beschäftigt hatte. Den drastischen Umsatzrückgang im ersten Quartal auf 13 Millionen Euro von zuvor über 19 Millionen erklärte Korff weitgehend mit dem Verkauf der Tochter Heubeck, die in 2004 noch 10 Millionen Euro erwirtschaftete. Es seien in diesem Zeitraum keine Projekte gewonnen worden, Kunden habe man aber nicht verloren, so der CEO.
Die angekündigte Restrukturierung wird sich jedenfalls in diesem Geschäftsjahr deutlich bemerkbar machen. Korff geht von weiter sinkenden Umsätzen auf 50 Millionen Euro aus und plant einen Verlust im einstelligen Ebit-Bereich. Erst für 2006 stellt er wieder steigende Erlöse sowie eine Ebit-Marge im unteren zweistelligen Bereich.
Analyst Knut Woller von der HVB hält dieses Ziel mittelfristig für erreichbar. Er nannte ein Kursziel für FJH von 4 Euro je Aktie. Im Einklang mit anderen langsam wachsenden Softwareanbietern sei ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16 vertretbar.