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Geschäft mit Reinigungszubehör verspricht hohe Margen

Flachbildfernseher pushen den Markt für Reinigungsmittel

Mit dem Angebot von Reinigungszubehör können sich IT- und UE-Händler ein lukratives Zusatzgeschäft erschließen. Viele Reseller haben die Möglichkeiten in dem wachsenden Markt jedoch noch nicht für sich entdeckt. Starke Nachfrage besteht zurzeit vor allem nach Produkten zur Reinigung von LCD- und Plasmabildschirmen.

Autor:Ulrike Garlet • 31.7.2007 • ca. 2:00 Min

Inhalt
  1. Flachbildfernseher pushen den Markt für Reinigungsmittel
  2. Reinigungssets als fertig zusammengestellte Pakete

Unterhaltungselektronik in stylischem Design ist in. Für viele Nutzer dienen Flachbildfernseher, Playstation, iPod und Co. dabei nicht nur der Unterhaltung, sondern sind auch ein Stück Wohnzimmereinrichtung oder ein schickes Accessoire. Umso ärgerlicher ist es, wenn die teuren Geräte verschmutzen, verstauben oder verkratzen. Doch auch in jedem Büro stehen mit PCs, Monitoren und Tastaturen Geräte, die regelmäßig gereinigt werden müssen.

Damit wächst die Bereitschaft vieler Nutzer, beim Einkauf auch zu passenden Reinigungsmitteln zu greifen. »Die Kunden sind durchaus bereit, für professionelle Pflege zu investieren«, weiß etwa Patrick Köhler, Direktor der »Digital Imaging Group« beim Broadliner Ingram Micro, der vor zwei Jahren mit der Serie »Neat&Clean« eine eigene Reinigungsserie auf den Markt gebracht hat.

Der Markt für Reinigungszubehör ist zurzeit noch relativ unerschlossen. »Wir gehen davon aus, dass die Markterschließung unter zehn Prozent liegt«, sagt Bernd Zimmermann, Gründer des Verbundes CCM, der für 15 Hersteller von chemischen Produkten den Vertrieb übernimmt. Das Marktpotenzial in Deutschland ist allerdings schwer einschätzbar, da eine verlässliche Erhebung bisher fehlt. »Mit Sicherheit kann man nur sagen, dass der Markt keineswegs erschöpfend erobert ist«, so Patrick Köhler.

Vor allem in den letzten zwei Jahren ist das Marktsegment mit dem Siegeszug von Flachbildschirmen und Unterhaltungselektronik mit Lifestyle-Faktor jedoch stark in Bewegung geraten. »Meiner Meinung nach wird sich das Wachstum auch in Zukunft im zweistelligen Bereich fortsetzen. Besonders bei den Displays sehen wir für die passenden Reinigungsprodukte ein großes Potenzial«, sagt etwa Henning Rieger, Teamleiter Supplies bei Tech Data.

Umsatzchancen noch nicht erkannt

Im Gegensatz zu Retail-Märkten und großen Katalogversandhäusern haben viele Fachhändler die zusätzlichen Umsatzchancen, die sich ihnen durch den Verkauf von Reinigungszubehör bieten, noch nicht erkannt. »Das Geschäft mit Reinigungsprodukten wird von vielen Händlern unterschätzt«, sagt Jens Hoyer, Marketingmanager beim Zubehöranbieter IC Intracom. Für Reseller ist der Verkauf von Reinigungsprodukten dabei ein lohnenswertes Add-On- Geschäft, bei dem sich Margen im »hohen zweistelligen« oder sogar im dreistelligen Bereich erzielen lassen. Den Grund dafür sieht Marktkenner Bernd Zimmermann darin, dass das gesamte Sortiment kaum im Preisfokus steht. »Das sind reine Impulskäufe. Brauche ich, nehme ich«, erklärt Zimmermann. Fachhändler bieten die Produkte nach Einschätzung der Anbieter am besten neben der entsprechenden Hardware an. »Nicht in einem getrennten Regal platzieren«, heißt es.

Zu den klassischen Reinigungsprodukten, die fast alle Anbieter in ihrem Portfolio haben, gehören Reinigungstücher zur Entfernung von Schmutz und Staub auf PC-Gehäusen und Bildschirmen, meist vorgetränkt in spezieller Reinigungsflüssigkeit. Der gleiche Effekt lässt sich mit Pumpsprays erzielen. Schlechter verkaufen sich in Deutschland nach Aussagen der Anbieter dagegen Schaumsprays. Alle Produkte sind von den gängigen Marken wie Data Becker, Rogge, Neat&Clean, AF, Hama oder Vivanco erhältlich. Ein eigenes Konzept verfolgt der Anbieter Indafa, der speziell gerillte Reinigungsschwämme anbietet, die sich mit integriertem Mikrofasertuch zur Säuberung von Tastatur und Display eignen.