Der weltweite Markt für Kameras und Zubehör ist weiter auf Erfolgskurs und Deutschland steuert auf einen neuen Rekord zu. Doch andere Länder holen 2012 auf und wachsen stärker als der deutsche Markt.
Digitale Spiegelreflexkameras, Innovationen und schickes Design sind die Lieblinge der Kamera-Hersteller. Neue Geräte kommen mit immer mehr Funktionen auf den Markt und auch das Sortiment an attraktivem Zubehör mit Objektiven, Filtern, Software oder Taschen wird stetig ergänzt. Seit digitale Spiegelreflex- und Systemkameras bereits im semiprofessionellen Bereich erschwinglich sind, setzt der Fachhandel in dieser Geräteklasse stetig steigende Stückzahlen um. Laut Prognosen der GfK wird der Handel in Deutschland 2011 erstmals mehr als eine Million digitale Spiegelreflex- und Systemkameras verkaufen. Insgesamt rechnen die Marktforscher für dieses Jahr mit einem Absatz von 8,7 Millionen Kameras.
Christoph Thomas, Vorsitzender des Photoindustrie-Verbands, hat gleich mehrfachen Grund zur Freude. Denn auch die Stückzahlen bei Objektiven legen in diesem Jahr um sieben Prozent auf 1,52 Millionen zu, der Umsatz steigt sogar um fast 15 Prozent auf 465 Millionen Euro. »Der Trend aus dem vergangenen Jahr setzt sich fort, dass Verbraucher ihre Fotoausrüstung verstärkt professionalisieren«, kommentiert Thomas. Geradezu euphorisch schwärmt der Verbandschef von der »grandiosen« Entwicklung im Objektivmarkt. »Die Nachfrage nach Objektiven in den nächsten Jahren wird ein noch nie dagewesenes Niveau erreichen«. Vor zehn Jahren wurden gerade einmal knapp über 380.000 Wechselobjektive gekauft, 2012 werden es vier Mal so viele sein.
Der weltweite Foto- und Imagingmarkt wächst laut GfK in diesem Jahr im Vergleich zu 2009 um vier Prozent auf 133 Milliarden Euro. Der deutsche Markt hat voraussichtlich drei Prozent zugelegt. Anders als in Deutschland, wo der Markt bereits ein hohes Niveau erreicht hat, erwarten die Analysten in Russland und Osteuropa deutlich höhere Steigerungsraten. Diese Länder, so die GfK-Experten, hatten unter der weltweiten Wirtschaftskrise stärker zu leiden gehabt als Deutschland. Die Konsumenten haben in diesen Ländern also Nachholbedarf. Ganz im Gegensatz zu Südeuropa. Schulden- und Finanzkrise lassen die Märkte für Foto und Imaging in Griechenland, Italien oder Spanien einbrechen, so die wenig überraschende Prognose der GfK.