Interview: »Es wird noch einige personelle Veränderungen geben«
- FSC setzt auf Grün
- Interview: »Es wird noch einige personelle Veränderungen geben«
Nach einer Reihe von rückläufigen Quartalen konnte FSC im dritten Quartal 2007 wieder mehr PCs verkaufen. Die Konkurrenten legten aber weit stärker zu und nahmen FSC erneut Marktanteile ab. CRN sprach mit FSC-Chef Hans-Dieter Wysuwa.
CRN: Laut Gartner hat FSC im dritten Quartal zwar knapp 14 Prozent mehr Computer verkauft, der deutsche Markt legte aber 23 Prozent zu und Ihre Verfolger Hewlett- Packard und Acer wuchsen deutlich stärker.
Wysuwa: Ich glaube, diese Zahlen sind zu gut, um wahr zu sein. Danach wurden im dritten Quartal über eine halbe Million mehr Rechner in Deutschland verkauft als im Vorjahr. Das passt nicht zu unseren Marktzahlen.
CRN: Server laufen bei FSC mittlerweile ganz gut, das Desktop- und Notebook-Geschäft schwächelt aber.
Wysuwa: Nicht nur Server, auch Business PCs laufen gut. Wir haben bei Business PCs 20 Prozent zugelegt. Aber auch bei Consumer Notebooks läuft es besser. Wir haben den Absatz europaweit um 14 Prozent gesteigert, in Deutschland war der Zuwachs sogar noch höher. Aber bei Consumer PCs hinken wir noch hinterher.
CRN: Wie haben Sie es geschafft, die Abverkäufe von Notebooks wieder zu steigern?
Wysuwa: Wir habe die Supply Chain gestrafft und es geschafft, den durchschnittlichen Verkaufspreis anzuheben. Außerdem konnten wir bei Highend Notebooks aufholen, das war früher unsere Schwäche. Auch die Ende September eingeführte »Esprimo mobile«-Linie hat dazu beigetragen. Mit dieser Premium-Linie wollen wir das Midmarket-Segment abdecken, in dem wir auch nicht gut aufgestellt waren. Das zieht bereits sehr gut an.
CRN: Sind weitere Veränderungen geplant, um im Consumer-Geschäft aufzuholen? Sie haben zum 1. November ja Manfred Woerrlein von Samsung als Retail Manager geholt.
Wysuwa: Ja, er ist jetzt europaweit für die Consumer Notebooks zuständig und sicher nicht die letzte personelle Veränderung. Wir brauchen noch ein bisschen mehr fremde DNA, das betrifft auch das Channel-Geschäft
CRN: Im Channel heißt es, dass FSC derzeit Lieferprobleme bei Notebooks hat?
Wysuwa: Ja das stimmt. Das betrifft aber auch andere Hersteller und nur bestimmte Serien. Der Grund sind fehlende Batterien. Wir leiden da noch immer unter dem Brand in einer Panasonic-Fabrik, deshalb sind Akkus für bestimmte Modelle knapp. Das betrifft vor allem unsere Lifebook-Serie.
CRN: FSC hat im ersten Halbjahr 2007 zwar den operativen Gewinn gesteigert, dafür ging der Umsatz leicht zurück?
Wysuwa: Obwohl wir umsatzmäßig geradeaus laufen, machen wir mehr Gewinn. Wir haben offensichtlich andere Einnahmequellen erschlossen. Wir machen mehr Managed Services, Managed Storage und Ähnliches. Im Moment tauschen wir Hardware gegen Service aus. Da tut sich was, und ein großer Anteil der Calls wird über unsere Partner abgewickelt.
CRN: Welche Rolle wird das Thema Green IT spielen? Sind Konsumenten bereit, für so ein Gerät mehr auszugeben?
Wysuwa: Das ist wie bei Eiern. Einige kaufen sie dort, wo sie am billigsten sind, egal ob sie nach Fisch schmecken. Andere wollen sie nur von freilebenden Hühnern, die sie am besten noch mit Namen kennen. Nicht für alle Konsumenten ist das ein Thema.