Siemens plant angeblich Zerschlagung von SBS

FSC vor Teilübernahme von SBS

9. Dezember 2005, 14:50 Uhr | Martin Fryba

FSC vor Teilübernahme von SBS. Wie CRN bereits Mitte Oktober berichtete, soll das produktnahe Dienstleistungsgeschäft der Siemens-Tochter SBS an Fujitsu Siemens Computers (FSC) verkauft werden. Entsprechende Spekulationen haben sich nun verdichtet. Offenbar glaubt Siemens-Chef Klaus Kleinfeld nicht daran, dass SBS vollständig saniert werden kann ? trotz einer Milliarden-Einsparung.

FSC vor Teilübernahme von SBS

Wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise erfahren haben will, hat sich der Vorstand der Siemens AG für eine Zerschlagung seiner IT-Dienstleistungstochter SBS entschieden. Demnach soll, wie Computer Reseller News bereits Mitte Oktober meldete , das Geschäft mit produktnahen Dienstleistungen, also vor allem Wartung, an den Siemens verbundenen Computerhersteller FSC abgegeben werden. Der Aufsichtsrat von FSC könne bereits nächste Woche darüber entscheiden, spekuliert die SZ. Ebenso erwogen werde ein Verkauf des Outsourcinggeschäfts. Hier werden schon seit längerem Wettbewerber wie Atos Origin, T-Systems oder amerikanische IT-Dienstleister als Interessenten genannt. Experten indes weisen auf den äußerst spekulativen Gehalt solcher Gerüchte hin. »Im Markt werden Namen als mögliche Käufer genannt, die selbst als Übernahmekandidaten gehandelt werden«, sagte ein Branchenbeobachter im Hinblick darauf, dass selbst die VW-Tochter Gedas an Teilen der SBS interessiert sein soll, wie die SZ berichtet.

Mit einem Umsatz von rund einer Milliarde Euro gehört die SBS-Sparte produktnahe Services neben dem Lösungs- und Outsourcing-Geschäft zum Hauptumsatzträger bei SBS. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004/2005 konnte SBS die Erlöse ? dank großer Outsourcing-Abschlüsse ? zwar auf 5,4 Milliarden Euro steigern. Allerdings riss ein Verlust von 690 Millionen Euro ein tiefes Loch in die Bilanz.

Siemens-Chef Klaus Kleinfeld hatte bei der Vorlage des Konzernergebnisses die Zukunft von SBS noch daran geknüpft, dass die Sparte bis 2007 ein Margenziel von fünf bis sechs Prozent erreiche. Der Sanierungsplan sieht vor, über 5.000 Angestellte zu entlassen und rund 1,5 Milliarden Euro Kosten einzusparen. Ein ehrgeiziges Ziel, an das Manager von SBS nicht glauben, will die SZ erfahren haben. Im laufenden Geschäftsjahr würden Verluste »in deutlich dreistelliger Millionenhöhe« erwartet.


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