Die Medienberichte über eine Zerschlagung von Fujitsu Siemens Computers (FSC) stoßen im Channel auf großes Interesse. Überrascht haben die Nachrichten aber niemanden. Vielmehr wünschen sich die Partner endlich offizielle Informationen von Siemens und FSC.
Siemens trennt sich Medienberichten zufolge von seinen Anteilen an dem Gemeinschaftsunternehmen Fujitsu Siemens Computers. Der Joint-Venture Partner Fujitsu übernimmt danach den Anbieter komplett und trennt sich seinerseits im nächsten Schritt vom Consumer-Geschäft. Als wahrscheinlicher Käufer für das Konsumentengeschäft gilt, wie Euro am Sonntag berichtet, der chinesische Computer-Hersteller Lenovo. Sollten die Informationen der Wirtschaftspresse zutreffen, würde das im FSC-Channel kaum für Überraschung sorgen.
Dass in der Frage nach der Zukunft des Joint-Ventures »viel Bewegung ist, wissen wir doch alle schon seit Monaten«, winkt Frank Hohnke, Vertriebsleiter beim Krefelder Partner GOB, ab. Allerdings würde sich der Manager endlich »konkrete Informationen von offizieller Seite« wünschen. Denn er rechnet damit, dass sich ein Ausstieg von Siemens bei FSC auf die Partnerschaft von GOB auswirken werde. »Wie diese Veränderungen aussehen, vermag ich aber erst abzuschätzen, wenn ein offizielles Statement vorliegt«, kritisiert Hohnke die Informationspolitik des Siemens-Konzerns.
An der dürftigen Nachrichtenlage stört sich auch Harald Tews, Chef des Nürnberger Systemhauses Schuster & Walther: »Irgendwann ist es an der Zeit, dass FSC in Richtung Partner und vor allem Kunden kommuniziert.« Von den neuesten Entwicklungen erfahre man zurzeit nur aus Medien. »Wir spüren verstärkten Erklärungsbedarf bei den Kunden, die verunsichert reagieren.« Für entscheidend hält Tews, dass die Marke FSC im Geschäftskundenbereich erhalten bleibt. »Wenn sich der Brand verändert, wird das für uns geschäftskritisch.« Als unkritisch sieht er dagegen an, wie sich die Anteilseigner hinter der Marke FSC zusammensetzen.