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Strategische Neuausrichtung

Fujitsu-Siemens streicht 700 Arbeitsplätze

Der befürchtete Kahlschlag bei Fujitsu-Siemens hat begonnen. Allen Beteuerungen, alles bliebe beim Alten, zum Trotz, will das Unternehmen jetzt zwölf Prozent der deutschen Mitarbeiter vor die Tür setzen. Laut FSC hängt dieser Stellenabbau jedoch nicht mit dem Ausstieg von Siemens zusammen.

Autor:Redaktion connect-professional • 2.12.2008 • ca. 1:15 Min

Mitte November hatte Managing Director Hans-Dieter Wysuwa auf der Hausmesse von Fujitsu Siemens Computers (FSC) den Verkauf der Siemens-Anteil an Fujitsu noch als die beste aller Alternativen bejubelt und versichert: »Für Partner, Kunden und Mitarbeiter wird sich vorerst nichts ändern. « (CRN berichtete in Ausgabe 47/2008) Drei Wochen später gibt das Unternehmen bekannt, dass deutschlandweit rund 700 Stellen abgebaut werden. Das entspricht circa zwölf Prozent der rund 6.000 in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter. Die »Personalanpassungen« wären im Zuge der strategischen Neuausrichtung sowie der Veränderungen des Infrastruktur-Portfolios nötig, teilte FSC mit. Die Entscheidung stehe nicht in Verbindung mit der Änderung der Eigentümerstruktur des Unternehmens, also der neuen alleinigen Konzernmutter Fujitsu. Gründe für die Neuausrichtung wären vielmehr die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen, das sehr wettbewerbsintensive Marktumfeld und die damit verbundenen Veränderungen des Portfolios. Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit von Fujitsu Siemens Computers langfristig zu stärken und die Ergebnissituation des Unternehmens zu verbessern. »Unsere Herausforderung ist es, in der aktuellen Lage den wachsenden Anforderungen im Markt gerecht zu werden und unser Angebot als IT-Infrastruktur- Anbieter an die Bedürfnisse unserer Kunden anzupassen. Wir haben zum Ziel, ein profitables Unternehmen zu bleiben, das langfristig attraktive Arbeitsplätze bieten kann, um mit unseren Mitarbeitern in eine wettbewerbsfähige Zukunft zu blicken«, begründete Heribert Göggerle, Executive Vice President Supply Operations, Fujitsu Siemens Computers, die Maßnahmen.

Wann und wo die Stellen wegfallen, ist bislang noch ungeklärt. Lediglich gewerbliche Mitarbeiter sollen von den Maßnahmen nicht betroffen sein. Bevor konkrete Angaben zu den geplanten Stellenstreichungen erfolgen, sollen zuerst Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern und der Gewerkschaft aufgenommen werden, hieß es. Ziel der kurzfristigen Gespräche mit der IG Metall sei die Weiterführung des Anfang 2007 geschlossenen Ergänzungstarifvertrages zu verhandeln und einen gemeinsamen Ansatz zu erarbeiten. Dieser Ergänzungstarifvertrag schließt betriebsbedingte Kündigungen bis 2010 aus.