Das Konzept, eine große Spielmesse nach Köln zu holen, ist aufgegangen. Die »Gamescom« hat es auf Anhieb geschafft, sich als neue Leitmesse der Spielebranche zu etablieren.
Nachdem der Standort Leipzig im Laufe der letzten Jahre aus allen Nähten geplatzt ist, hat sich der Branchenverband für interaktive Unterhaltungssoftware mit seinem Votum für Köln als Region mit besserer Infrastruktur und größerem Messegelände durchsetzen können. Während die Leipziger »Games Convention« mit ihrer Beschränkung auf das Thema Online Gaming einer ungewissen Zukunft entgegensieht, hat die »Gamescom« auf Anhieb bei Besuchern und Ausstellern großen Anklang gefunden. Rund 245.000 Besucher haben der Kölner Messegesellschaft zufolge die fünftägige Veranstaltung besucht. Die Spielebranche schaut nach einem mangels zugkräftiger Neuerscheinungen durchwachsenen ersten Halbjahr optimistisch in die Zukunft. Laut Bitkom wird die Branche dieses Jahr 2,7 Milliarden Euro mit Konsolen und Spielen in Deutschland umsetzen.
Die Skepsis war groß: Würde Köln den Erfolg der Leipziger »Games Convention« wiederholen können? Nach dem Ende der Messe bleibt kein Zweifel mehr daran, dass sich die »Gamescom« auf Anhieb als neue Leitmesse der Spielebranche etabliert hat: 458 Aussteller aus 31 Ländern haben sich auf einer Fläche von rund 120.000 Quadratmetern an der Messe beteiligt. Rund 245.000 Besucher, darunter 17.000 Fachbesucher und 4.000 Medienvertreter, haben der Kölner Messegesellschaft zufolge die fünftägige Veranstaltung besucht. Die »Gamescom« ist damit die weltweit größte Messe für interaktive Spiele und Unterhaltung. Die Leipziger »Games Convention« wurde um 42.000 Besucher übertroffen. Der neue Standort Köln hat bei Besuchern und Ausstellern überwiegend großen Anklang gefunden: »Köln hat sich auf Anhieb als Leitmesse der Branche etabliert«, erklärt Frank Hillmann, Marketing-Leiter beim Erfurter Spieledistributor Playcom, gegenüber Computer Reseller News.
Topthemen der Messe waren Online-Spiele und der zunehmende Trend zum gemeinschaftlichen Gaming, zum Beispiel in Form von Karaoke-Spielen wie Sonys »Singstar«. Die Spielebranche schaut nach einem mangels zugkräftiger Neuerscheinungen eher durchwachsenen ersten Halbjahr nun optimistisch in die Zukunft: Dem Bitkom zufolge wird die Branche in diesem Jahr 2,7 Milliarden Euro mit Konsolen sowie Spielprogrammen für Konsolen und PCs in Deutschland umsetzen. Dies entspricht einer Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr um ein Prozent. 2008 war der Umsatz um 17 Prozent gestiegen, 2007 sogar um 29 Prozent. Insgesamt zeigten sich 95 Prozent der Aussteller und 92 Prozent der Fachbesucher zufrieden mit der »Gamescom«. 90 Prozent gaben an, 2010 wieder nach Köln zu kommen. Die Leipziger »Games Convention« wird sich dagegen in Zukunft auf das Thema Online Gaming fokussieren. Ob dieses Konzept auf Dauer tragfähig ist, ist jedoch fraglich. Denn in Köln haben Online- und Browser-Spiele ebenfalls eine ganz zentrale Rolle gespielt.