Genossenschaftsbanken setzen auf Java

17. Februar 2005, 0:00 Uhr |
Im Hochsicherheitsrechenzentrum der Fiducia werden über fünfzig Millionen Bankkonten mit jährlich drei Milliarden Buchungen verarbeitet. Foto: Fiducia IT

Genossenschaftsbanken setzen auf Java. Der IT-Dienstleister Fiducia versorgt rund 900 Genossenschaftsbanken mit einem neuen Anwendungssystem auf Basis von Java, um Kosten zu senken und gestiegenen bankfachlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Genossenschaftsbanken setzen auf Java

Alle Finanzinstitute sind derzeit damit konfrontiert, dass die Kundenansprüche gestiegen sind, die rechtlichen Anforderungen wachsen und die Erträge aus den klassischen Bankgeschäften sinken. »Daraus resultieren deutlich höhere Anforderungen an die Informationstechnik. Sie muss die Prozesse besser als bisher unterstützen, um alle Vertriebskanäle zu integrieren, und gleichzeitig nachhaltige Impulse für Kosten­ersparnisse setzen«, erläutert Martin Hose, Bereichsleiter Produktmanagement bei Fiducia IT. Diese Grundgedanken verbergen sich auch hinter dem Projekt agree dieses größten genossenschaftlichen IT-Providers. Die Entwicklung dieser strategischen Bankanwendung für rund 900 Partnerinstitute resultierte aus einem Konsolidierungsbedarf, weil in den vergangenen Jahren nach und nach vier genossenschaftliche Rechenzentralen zur Fiducia IT fusionierten.
»Es bestanden dadurch vier verschiedene Anwendungssysteme, deren gleichzeitige Pflege und Weiterentwicklung wirtschaftlich nicht sinnvoll gewesen wäre«, erläutert Hose. »Zudem entsprachen sie aufgrund ihrer technischen Architektur, Funktionalitäten und Integrationsbedingungen nicht mehr den Wettbewerbsanforderungen der Banken.« Bei der Zusammenführung der vier unterschiedlichen Banksysteme bestand von Beginn an die Prämisse, neben einer zukunftssicheren technischen Architektur einen Mehrwert auf der Leistungsebene zu schaffen. Deshalb finden die Genossenschaftsinstitute im neuen Banksystem agree die Funktionalitäten ihrer Altanwendungen wieder und erhalten daneben bewährte Funktionen aus den anderen Banklösungen. Dies bedeutete angesichts der unterschiedlichen technischen Voraussetzungen der Altsysteme, dass der Weg dorthin für etwa ein Drittel der Banken durch einen vollständigen Austausch der Altanwendungen erfolgen muss, während für die anderen Institute lediglich eine sukzessive Weiterentwicklung des bestehenden Banksystems im Rahmen des Technologiekonzepts von agree notwendig ist.

Multikanal-Banking per Java-Framework
Nicht zuletzt deshalb entschied sich die Fiducia für den Java Banking Framework (JBF) als Entwicklungsbasis für das neue Anwendungssystem. JBF ist eine Architektur- und Entwicklungsumgebung für netzzentrierte Systeme und bildet die Grundlage für den modularen und plattformunabhängigen Aufbau der Lösung. Diese Technologie bietet vorteilhafte Integrationseigenschaften in heterogenen IT-Landschaften und zeigt große Flexibilität bei Veränderungen der Infrastruktur. Beispielsweise ermöglicht sie, dass sich zur Optimierung des Datentransportvolumens zwischen Rechenzentrale und Bank Server-Standorte flexibel zentralisieren oder dezentralisieren lassen.
Eine wesentliche Rolle spielt JBF bei der Anwendungsentwicklung. Denn die auf dieser Basis konzipierten Applikationen verfügen über eine Mehrschichtenarchitektur und eine umfangreiche, modular aufgebaute Geschäftslogik. Dies führt dazu, dass einmal entwickelte Funktionsbausteine verschiedenen Anwendern zur Verfügung stehen. So kann beispielsweise eine Überweisung ebenso über den agree-Bankarbeitsplatz wie über das Handy oder einen stationären Internetzugang abgewickelt werden.
Damit werden günstige Voraussetzungen für ein Multikanal-Banking geschaffen, weil die gesamten generierten Informationen beliebig verknüpft und in der Bank- und Vertriebssteuerung genutzt werden können. So lässt sich etwa das klassische Filial- und Kundenselbstbedienungsgeschäft mit modernem Online- und Telefon-Banking verzahnen. Dabei stehen dem Bankmitarbeiter für alle Vertriebskanäle sämtliche Kundeninformationen zur Verfügung.


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