GfK: Plus bei digitaler Consumer Electronics

5. August 2004, 0:00 Uhr |

GfK: Plus bei digitaler Consumer Electronics. Der Markt für Consumer Electronics war 2003 leicht rückläufig. Gleichzeitig eroberten digitale Produkte den CE-Bereich. Besonders LCDs, Plasma-Bildschirme, DVD-Player und MP3 legten überproportional zu.

GfK: Plus bei digitaler Consumer Electronics

Der Absatz mit Consumer Electronics Produkten ist im vergangenen Jahr leicht rückläufig gewesen. Laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumgüterforschung (GfK), setzte der CE-Markt 2003 europaweit 34,675 Milliarden Euro um - im Vorjahr 35,651 Milliarden Euro, 2001 immerhin noch 35,191 Milliarden. Unter den 15 EU-Ländern dominieren Großbritannien mit einem Umsatzvolumen von etwa 7,35 Milliarden Euro (2002 rund 7,84 Milliarden), Deutschland mit rund 6,87 Milliarden Euro (7,79 Milliarden) und Frankreich mit 5,83 Milliarden Euro (6,02 Milliarden).

Ungeachtet dieser Rückgänge ist Consumer Electronics durchaus gefragt ? allerdings hauptsächlich bei digitalen Produkten. In diesem Bereich kann durchaus von Wachstumsmärkten und damit auch von Zukunftsmärkten gesprochen werden, zumal digitale Consumer Electronics derzeit zu den Hoffnungsträgern der IT-/CE-Branche gehören. Am deutlichsten wird dies bei den einzelnen Produktsegmenten. Mit einem Anteil von 40,2 Prozent (plus 1,6 Prozent gegenüber 2002) sind bei »TV Displays«, also LCD und Plasma, die Umsätze weiter gestiegen, ebenso bei DVD-Rekordern. Lag deren Umsatzanteil 2002 noch bei neun Prozent, so sind es 2003 bereits 11,5 Prozent gewesen. Auch »Recording Media«, also MP3, hat in Folge weiter zulegen können: von 6,5 Prozent in 2002 auf 7,1 Prozent.

Im Gegensatz dazu ermittelten die Marktforscher von GfK bei allen anderen CE-Produkten, beispielsweise Videorekorder, Camcorder, Auto-Hifi oder auch stationäre und tragbare Audio-Geräte weitere Umsatzrückgänge. Marktsättigung und überholte Technologie wird wohl auch in diesem Jahr in diesen Segmenten zu einem weiteren Umsatzrückgang führen.

Chance für Reseller: Service-intensive digitale CE

Dagegen stehen derzeit LCD und Plasmabildschirme in der Gunst der Käufer. Besonders LC-Displays stiegen beim Umsatzanteil von 1,9 auf 8,7 Prozent. Etwas geringer fiel der Zuwachs bei den deutlich teureren Plasma-Bildschirmen aus: Von 7,2 auf 12,8 Prozent. Dagegen sackte der wertmäßige Anteil bei Röhrengeräten von 86,4 Prozent auf 74,2 Prozent weiter ab.

Die Digitalisierung bei Video und Audio ist nach den Marktuntersuchungen der GfK ebenfalls zu einem ernsthaften Konkurrenten der bisherigen Standardprodukte geworden. DVD-Rekorder legten zwischen 2002 und 2003 von 4,4 Prozent auf einen Umsatzanteil von 11,4 Prozent zu. DVD-Player dominierten mit einem Anteil von 66,1 Prozent im vergangenen Jahr und bereits 58,9 Prozent im Jahr zuvor. Gar um 9,8 Prozent, von 3,5 auf 13,3 Prozent, konnte der Umsatz mit MP3-Playern gesteigert werden. Auch die Verkäufe von unbespielten Speichermedien verzeichneten ein Plus von 7,6 Prozent.

Die Situation um die Entwicklung im CE-Absatzmarkt kommentiert Rainer Hecker, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu): »Für 2004 wird die Digitalisierung der Consumer Electronics weiter fortschreiten. Ob digitaler Fernsehempfang oder digitaler Festplattenrekorder, ob der digitale Fotoapparat oder das digital vernetzte Haus, es entstehen zukunftsorientierte Produkte und Anwendungen, die neue Marktchancen eröffnen.« Die Distribution, insbesondere die Volumendistributoren, bauen auf diese Entwicklung. Ingram Micro, Tech Data, COS, Actebis-Peacock und andere mehr haben für diese Produkte eigene BUs eingerichtet. Während Hecker europaweit fürs 2004 ein realistisches Wachstum von zwei Prozent erwartet, gehen die Grossisten teilweise mutiger mit der Prognose um. Sicher ist: Für den Handel bieten sich mit den digitalen Consumer Electronics reelle Chancen. Wie viel davon allerdings die Flächenmärkte und branchenfremden Discounter abschöpfen werden, bleibt abzuwarten. Der Fachhandel hat zumindest dort gute Einstiegsmöglichkeiten, wo bei digitaler CE Beratung und Service gefragt ist.

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INFO

www.gfk.de
www.gfu.de


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