GFT hat große Pläne
Das strahlendste Gesicht in Stuttgart wird am 19.September Ulrich Dietz gehören. GFT wird 20 Jahre jung, mehr noch: die Geschäfte laufen ausgezeichnet. So gut, dass der Chef des IT-Dienstleisters jetzt auch an Übernahmen denkt. Früher als geplant könnte er dann das Umsatzziel von 350 Millionen Euro knacken.

Der Schwarzwälder IT-Dienstleister GFT hat sich zu seinem bevorstehenden 20-jährigen Firmenjubiläum selbst das schönste Geschenk gemacht. Eigentlich ist GFT-Chef Ulrich Dietz eher ein bescheidener Manager, doch angesichts der guten Halbjahreszahlen seien Dietz auch einmal eher markige Worte gestattet: »Wir sind stärker denn je«, kommentiert der CEO das vorgelegte Rekordergebnis. Nach Vorlage der Halbjahreszahlen weist der Umsatz ein sattes Plus von 41 Prozent auf 113,1 Millionen Euro aus. Eine Dynamik, die andere IT-Häuser lediglich durch Zukäufe erreichen, nicht so GFT. »Wir sind aus eigener Kraft gewachsen«, so Dietz. Noch deutlicher hat GFT den Gewinn vor Steuern gesteigert: Im ersten Halbjahr lag er bei rund 5,3 Millionen Euro und damit doppelt so hoch wie im Vorjahr.
Dietz rechnet damit, dass sich die derzeit gute Konjunktur auch im zweiten Halbjahr fortsetzen wird. Daher hat der CEO die Umsatzprognose für 2007 um 20 Millionen auf 220 Millionen Euro angehoben. Die Marge von 5 Prozent bleibt unverändert, soll aber in den nächsten Jahren »deutlich darüber liegen«, wie Dietz ausführt.
Bis 2011 will der Manager die Erlöse auf 350 Millionen Euro steigern. Insbesondere das Servicegeschäft mit Banken, nationalen und ausländischen, sowie mit der Deutschen Post hat stark zugelegt. Ebenso wie die Sparte Personalüberlassungen, die angesichts des IT-Fachkräftemangels deutlich gewachsen ist. Einzig die Sparte Software habe durch Auftragsverschiebungen geringere Erlöse eingefahren. Neu Produkte wie E-Mail-Archivierung und Technologiepartnerschaften mit anderen Herstellern sollen diese, nach Umsatzanteil kaum ins Gewicht fallenden Softwaresparte kräftig beflügeln. »Hier können Sie noch mit Überraschungen rechnen. Die Sparte hat Phantasie nach oben«, meint Dietz.
Überraschen will der GFT-Chef auch mit Akquisitionen: »Wir werden uns in Deutschland, Großbritannien und der Schweiz durch Zukäufe verstärken und an der Konsolidierung im Markt aktiv beteiligen«. Hierzulande schaue man sich nach IT-Häusern in der Größe von 70 bis sogar 500 Mitarbeitern um, die zwischen 7 und 60 Millionen Euro umsetzten und Kompetenzen im Service-Bereich für Banken, der Hauptklientel von GFT, besitzen. Kommen solche Übernahmen zustande, würde GFT sein Umsatzziel von 350 Millionen Euro früher als 2011 erreichen können. Mit Schnellschüssen ist aber nicht zu rechnen. Dietz wollte sich auf keinen Zeitraum festnageln lassen.