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IT-Dienstleister auf Wachstumskurs

GFT will Umsatz verdoppeln

Die GFT AG will in den nächsten fünf Jahren den Umsatz auf 350 Millionen Euro verdoppeln und sich einen Platz unter den Top Ten der IT-Dienstleister für die Finanzbranche sichern. International sieht sich GFT gut aufgestellt.

Autor:Martin Fryba • 4.4.2007 • ca. 1:45 Min

Im letzten Jahr hat der Schwarzwälder IT-Dienstleister GFT einen großen Schritt nach vorne gemacht. Der Umsatz kletterte 2006 um fast 44 Prozent auf 173,7 Millionen Euro, vor allem durch den Zukauf von Tochtergesellschaften der britischen Parity-Gruppe, einem Spezialisten für das Management externer IT-Dienstleister. Organisch wuchs GFT um rund zehn Prozent. Im besten Falle sollen es in diesem Jahr 15 Prozent auf 200 Millionen Euro werden, und wenn die derzeit sehr gute Branchenkonjunktur hält, woran GFT-Chef Ulrich Dietz nicht zweifelt, sollten auch in den Folgejahren ähnliche Wachstumsraten zu erreichen sein. Bis 2011 wäre folglich eine Umsatzverdoppelung auf 350 Millionen Euro aus eigener Kraft zu schaffen. Noch stärker als die Erlöse sollen die Erträge wachsen. 2007 will Dietz die Gewinnmarge vor Steuern von 3,8 Prozent (6,8 Millionen Euro) auf bis zu fünf Prozent verbessern, im besten Fall also einen Vorsteuergewinn von zehn Millionen Euro einfahren.

Die Ziele der Agenda 2011 könnten jedoch schon wesentlicher früher erreicht werden. Im Gespräch mit CRN schloss Dietz Übernahmen nicht aus. Auch wenn sich im Moment kein konkretes Engagement in diese Richtung abzeichnet: Dietz sondiert den Markt der IT-Service-Branche. IT-Häuser mit Standbein im Banken- und Versicherungsumfeld kämen als Übernahmekandidaten in Frage. »Mittelständische Unternehmen mit 100 bis 350 Mitarbeitern«, mehr will Dietz hierzu nicht verraten.

Allein 35 bis 40 Prozent der 111 Millionen Euro, die GFT 2006 mit Finanzdienstleistern umsetzt, steuerte 2006 Großkunde Deutsche Bank bei. Daneben ist GFT dank des zweiten Großkunden Deutsche Post sowie weiterer Versender im Logistikumfeld gut unterwegs. Vor allem bei Finanzdienstleistern will sich Dietz aber auch über die Grenzen Deutschland hinaus künftig mehr Gehör verschaffen. »Wir wollen einen Platz unter den Top-10 IT-Dienstleistern für Banken und Versicherungen «, kündigt er an. Ein Ziel, das ohne Internationalisierung nicht denkbar ist. Hier ist GFT mit Standorten in Spanien, Indien (Trichi bei Madras) und Brasilien bereits gut aufgestellt. Letzteres Land dient GFT als Brückenkopf und Nearshore- Standort hauptsächlich für Banken in den USA. »Wir führen derzeit mit amerikanischen Banken Gespräche«, beschreibt Dietz die Lage von der Auftragsfront.

Der Ausbau internationaler Präsenz ist für GFT vorrangig. Wie stark, zeigt die Personalplanung: 150 neue Mitarbeiter will Dietz in diesem Jahr einstellen und die Zahl der Mitarbeiter auf über 1.200 ausbauen. 50 davon werden für Deutschland gesucht, die restlichen Neueinstellungen sind in den Niederlassungen in Spanien, Indien und Brasilien geplant.