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Open-Source-Plattform für ERP-Lösungen

Godesys: Systemhäuser müssen umdenken

Der ERP-Spezialist Godesys hat eine neue Systembasis vorgestellt, auf der künftig alle ERP-Module des Mainzer Herstellers aufsetzen sollen. Kern der neuen Technologie-Plattform »Open Business Framework « ist ein auf Open-Source-Technologien basierender Softwarestack. Systemhäuser müssen sich laut Godesys-Chef Godelef Kühl verstärkt in Richtung Wartung und Service orientieren.

Autor:Redaktion connect-professional • 22.2.2007 • ca. 1:30 Min

Inhalt
  1. Godesys: Systemhäuser müssen umdenken
  2. Interview: »Der Mittelstand hält den ERP-Markt in Bewegung«

Der Mainzer ERP-Softwarehersteller Godesys hat mit »Open Business Framework« eine neue Systembasis vorgestellt, auf dem die ERP-Lösungen des Herstellers aufsetzen sollen. Kern der neuen Technologie-Plattform ist ein Softwarestack, der aus gängigen Open Source-Technologien wie Eclipse IDE, Apache, Tomcat, Hibernate, Jboss und Liferay besteht. Dieser soll als Grundlage für die Entwicklung und Integration frei wähl- und zusammenstellbarer betriebswirtschaftlicher Lösungen dienen – und zwar herstellerunabhängig. Der Anbieter versichert zudem, dass seine bestehenden Client/Server- Lösungen parallel auf derselben Infrastruktur betrieben werden können.

Bestandskunden sollen die neuen Technologien auf Wunsch im Rahmen von Updates und Upgrades erhalten. Godesys will Kunden damit den Aufbau einer eigenen serviceorientierten Architektur ermöglichen: »Wir empfehlen unseren Kunden für eine Infrastruktur ganz klar Open-Source- Technologien«, sagt Godelef Kühl, Gründer und Geschäftsführer von Godesys. »Gerade im kleinen Mittelstand kann man keine teure Middleware installieren.«.

Für die Open-Source-Komponenten wird Godesys auf Wunsch auch entsprechende Support- Verträge anbieten. Für Kühl ist dies nicht nur ein Service-Angebot für Kunden und Partner, sondern auch eine konsequente Antwort auf die Entwicklung im ERP-Geschäft (siehe Interview auf Seite 2): »Es wird ganz klar eine Verschiebung von Lizenzumsätzen in Richtung Wartungserlöse geben. Das ist im Markt genauso wie bei uns.« Momentan besteht der Gesamtumsatz bei Godesys noch zu gleichen Teilen aus Lizenz-, Dienstleistungs- und Wartungserlösen.

Die Veränderung im Softwaregeschäft – also sinkende Lizenzerlöse, steigende Serviceumsätze – erfordert laut Kühl auch bei Systemhäusern und ITDienstleistern ein Umdenken. Die Installation und der Betrieb einer Open-Source-Entwicklungsumgebung seien zwar kostengünstig, aber hinsichtlich Wartungs- und Serviceleistungen technologisch auch sehr anspruchsvoll. Der Geschäftsführer er- wartet daher eine Veränderung seiner Partnerstruktur. »Das bedeutet nicht, dass wir bestehende Partnerschaften auflösen wollen, sondern wir auf der Suche nach neuen Kompetenzen sind.« Diese könnten sowohl neue als auch altgediente Partner mitbringen. Entscheidend sei, dass sie sich konzentriert auf Godesys und das neue Technologie- Konzept einlassen. Momentan befindet sich »Open Business Framework« bei ausgewählten Kunden noch in der Beta- Phase. Es soll mit dem kommenden Release der Godesys-Lösung »SO Business Software« im vierten Quartal erhältlich sein.

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INFO

Godesys AG
Nikolaus-Kopernikus-Straße 3, 55129 Mainz
Tel. 06131 95977-0, Fax 06131 95977-67
www.godesys.de