Doch als Suchmaschinen-Marktführer gibt sich Google nicht so schnell zufrieden. »Unser Ziel ist es, in die Köpfe unserer Mitarbeiter zu schauen – und das, noch bevor diese selbst realisiert haben, dass sie Google verlassen wollen«, berichtet Bock. Um dieses Ziel zu erreichen, haben Google-Entwickler nun einen eigenen Such-Algorithmus verfasst, der unterforderte und unzufriedene Mitarbeiter identifizieren soll. Zwar gibt der Internet-Konzern keine Details zu der Suchformel bekannt, doch werden die benötigten Erkenntnisse vor allem aus Mitarbeiter-Fragebögen und Beurteilungen durch Vorgesetzte gewonnen.
Nach Ansicht des Google-Personalchefs zeigt die Maßnahme bereits Wirkung: »Die wichtigsten Mitarbeiter haben bisher keine Wechsel-Absichten gezeigt«, so Bock. Im Lichte der erst seit kurzen bekannten Bespitzelung von Bahn- und Telekom-Mitarbeitern dürfte Google damit in Europa wohl kaum Nachahmer finden, in Amerika wird der Methode aber durchaus Vorbildcharakter eingeräumt: »Was Google macht, ist zwar noch recht avantgardistisch«, meint Edward Lawler, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität von Süd-Kalifornien. »Doch eine steigende Anzahl von Unternehmen beobachtet das Vorgehen aufmerksam und überlegt, was sie mit den Daten ihrer Mitarbeiter anfangen können.«