Noch in diesem Jahr will Google den umstrittenen 3D-Kartendienst Street View auch in Deutschland starten. Zunächst sollen allerdings nur die Ansichten von 20 großen Städten gezeigt werden. Ab nächster Woche können Hausbesitzer und Anwohner Einspruch erheben und ihr Gebäude löschen lassen.
Der Suchmaschinen- und Internetkonzern Google will noch dieses Jahr seine datenschutzrechtlich höchst umstrittene Anwendung Street View in Deutschland starten. Zwar nannte das Unternehmen keinen genauen Termin, doch sollen offenbar noch im Herbst die Straßenansichten von 20 großen Städten im Internet zur Verfügung gestellt werden: Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart, Wuppertal.
Hauseigentümer und auch Mieter, die sich gegen eine Veröffentlichung der Ansicht ihres Hauses aussprechen wollen, können ab nächster Woche unter der Internetadresse von Street View Protest oder per Postbrief Einspruch einlegen und die Ausblendung ihrer Immobilie auf den Bildern beantragen. Diese Immobilien sollen dann, ähnlich wie auch Gesichter von Personen und die Kennzeichen von Autos, auf den Bildern unkenntlich gemacht werden. Insgesamt vier Wochen will der Internetmulti den Bewohnern der 20 Städte geben, um ihre Einsprüche geltend zu machen, bevor der erste Teil des deutschen Street View startet. Allerdings soll es auch danach noch möglich sein, bereits im Dienst ansehbare Häuser wieder löschen zu lassen.
In Mehrfamilienhäusern soll es ausreichen, wenn eine Partei die Löschung verlangt, damit das ganze Haus unkenntlich gemacht wird. Bei Häusern mit geteilter Nutzung überlegt Google jedoch offenbar eine Trennung, so dass beispielsweise ein Ladengeschäft im Erdgeschoß zu erkennen sein könnte, während die bewohnten Etagen darüber verschleiert werden.