Zum Inhalt springen

Green IT: Hype oder Hoffnung?

Green IT: Hype oder Hoffnung? Manch ein CIO mag bei der Erwähnung des Begriffs Green IT inzwischen grün im Gesicht werden.

Autor:Redaktion connect-professional • 11.7.2008 • ca. 1:35 Min

Denn die Marketingflut, die die Anwender derzeit überrollt, ist teilweise wahrhaft unappetitlich. Viel zu viele Hersteller versuchen, die eigenen Produkte, eventuell sogar vollkommen unverändert, mit einem grünen Mäntelchen zu behängen und appellieren dabei an das schlechte ökologische Gewissen ihrer Kunden. Ob zu Recht oder zu Unrecht mag hier einmal dahin gestellt ­bleiben. Fakt ist allerdings, dass Projekte und Technologien, die gemeinhin als grün ­verkauft werden, kurz-, zumindest aber mittelfristig, für den DV-Leiter durchaus attraktive Folgen haben. Sie steigern nämlich die Effizienz und senken dadurch die Kosten für Energieverbrauch, Kühlung, Hardwarebeschaffung, Support und Management. Wer durch Virtualisierung statt 20 nur noch einen Server braucht, benötigt auch weniger Wartungsverträge, weniger Kabel, häufig weniger Lizenzen und hat ­weniger Managementaufwand. Wer wegen Thin Provisioning nur ein statt drei TByte Plattenkapazität im System montieren muss, hat mehr Geld für andere Projekte. Denn später, wenn die Kapazität irgendwann wirklich benötigt wird, sind die dann verfügbaren Platten wahrscheinlich billiger oder haben eine größere ­Kapazität zum selben Preis. Und in der Zwischenzeit drehen sich die Disks nicht nutzlos. Wer überdimensionierte PCs durch Clients ersetzt, spart Hardwarekosten und Energie. Noch dazu steigt sie Sicherheit, denn diese Geräte gestatten keine eigenen Softwareinstallationen. Das sind nur drei von vielen Beispielen. Wie viele Möglichkeiten es gibt, durch ­intelligente Konzepte Geld, Energie und damit am Ende auch CO2 zu sparen und dabei noch eine schlanke, flexible und leichter zu verwaltende IT zu gewinnen, hat der Green-CIO-Award 2008 erwiesen. Die dort eingereichten Projekte zeigen: Der Stromverbrauch für das Rechenzentrum muss nicht jedes Jahr wachsen, selbst wenn neue Systeme und Anwendungen hinzukommen. Angesichts der sprunghaft steigenden Strompreise eine beruhigende Gewissheit, oder nicht? Kleine Denkveränderungen sind trotzdem notwendig, um wirklich von dem neuen Trend zu profitieren: Beim Investitionsantrag an die Geschäftsleitung sollten zum Beispiel die Gesamtkosten über die Lebensdauer der Maßstab sein. Bei Neu- oder größeren Umbauten sollten (Büro-)Gebäude und IT zusammen gedacht werden. Hartnäckigkeit im Umgang mit unaufgeklärten Zeitgenossen kann nichts schaden. Den verfemten Begriff Green IT muss man ja gar nicht verwenden. Es reicht durchaus, auf Einsparungsmöglichkeiten und kurze ROI-Perioden des geplanten Projekts hinzuweisen.

Ariane Rüdiger ariane.ruediger@informationweek.de