Großkunden treiben Fusionen bei IT-Firmen voran. Der französische IT-Dienstleister Unilog wird seinen deutschen Mitbewerber Avinci übernehmen. Die 350 Mitarbeiter starken Hessen suchen Rückendeckung, da Großkunden die Zahl ihrer Lieferanten reduzieren und IT-Servicepartner auslisten. Ein Trend, der mittlere Consulting-Firmen und Integratoren unter Zugzwang setzt.
»Unsere Kunden gehen dazu über, die Zahl ihrer Zulieferer zu reduzieren. Die magische Grenze für Lieferanten liegt meist bei rund 1.000 Mitarbeitern«, begründet Avinci-Vorstand Rudolf Kuhn die angekündigte Übernahme des Frankfurter IT-Beratungshauses und Systemintegrators durch die börsennotierte französische Unilog. Die Avinci AG kann zwar seit ihrer Gründung 1999 einen stetigen Umsatz- und Mitarbeiterzuwachs vorweisen ? zuletzt setzten sie mit rund 350 Angestellten einen Jahresumsatz von 40 Millionen Euro um. »Aber ein organisches Wachstum hätte uns nicht weiter geholfen«, so Kuhn. Da der geplante Weg an die Börse nicht lukrativ ist, das eigene Wachstum mit Akquisitionen also nicht finanziert werden kann, suchten die Hessen nach einer Alternative. Unilog, ein IT-Service-Konzern mit insgesamt 6.700 Mitarbeitern, kommt nach der Übernahme von Avinci in Deutschland auf 1.100 Angestellte. »Wir ergänzen uns gut. Es ist eine Fusion unter Gleichen«, meint Kuhn, der damit rechnet, dass das Kartellamt grünes Licht für den Zusammenschluss zum 1.1. 2005 gibt.
Den Trend zur Konsolidierung der Lieferanten bei Großkunden bestätigt auch Thomas Siegner, Geschäftführer des Integrators Softlab. Die Münchner hatte die Gunst der Stunde genutzt und vergangene Woche das Darmstädter Consulting-Unternehmen Axentiv mit rund 150 Mitarbeitern gekauft (CRN-Online berichtete).