Günstige 64-Bit-Prozessoren locken Käufer an. Insgesamt halten die Desktop-Prozessoren von AMD und Intel ein stabiles HEK-Niveau. Mit der Preissenkung in der KW 31 konnte AMD die Nachfrage nach seinen Athlon64-Prozessoren spürbar ankurbeln. Intels nächster Price Cut soll am 22. August folgen.
Die Nachfrage nach AMD XP-CPUs (2.000 bis 2.600 MHz) sowie Pentium-Prozessoren mit Northwood-Kern ist Ende Juli enorm gestiegen. »Diese CPUs sind momentan sehr knapp und werden zum Teil nicht mehr produziert«, erklärt Jürgen Ellinger, Produktmanager bei Ecom. »Die Prescott-Versionen sind hingegen relativ gut verfügbar.«
»Der CPU-Markt befindet sich durch die hohe Anzahl von Abkündigungen seitens AMD und Intel in einer Art Umbruch«, meint Marc Wirtz, Produktmanager bei Api. Mit der Preissenkung zum 26. Juli hat AMD den Absatz der Athlon64-Prozessoren angekurbelt. Die Reaktion des Fachhandels war laut Api sehr positiv. Der Bedarf an 64-Bit-CPUs ist spürbar gestiegen.
Reseller können Athlon64-Chips um bis zu 33 Prozent günstiger einkaufen. Am stärksten fiel der HEK des 3400er-Modells (Boxed), das 120 Euro günstiger wurde und nun bereits ab 245 Euro erhältlich ist. Der Athlon64 XP3700 kostet nur noch circa 439 Euro und die 3800er-Version 549 Euro. AMD hat zwar auch den OEM-Preis des Athlon XP3200+ um vier Prozent gesenkt, im HEK macht sich dies jedoch nicht bemerkbar ? der liegt im Schnitt bei rund 162 Euro.
Intel plant die nächste Preissenkung für den 22. August. Die Pentium-4-Prozessoren mit Sockel-478 sollen zwischen 18 und 33 Prozent günstiger werden. Die neuen Sockel-T-Modelle (LGA-775) verbilligen sich um acht bis 34 Prozent.
Im Großen und Ganzen steht der Handel den Prescott-Chips und der neuen Namensgebung noch skeptisch gegenüber. »Die neue Bezeichnung bringt momentan noch Unsicherheit und Verwirrung mit sich, und die meisten versuchen noch mit den GHz-Angaben zu arbeiten. Nach einiger Zeit wird sich jedoch jeder daran gewöhnt haben«, glaubt Ecom-Manager Ellinger. »Bis jetzt sind auch noch nicht viele CPUs mit der neuen Bezeichnung verfügbar.«
»Natürlich wird es noch einige Zeit dauern, um auch den letzten Fachhändler von den Vorteilen des Prescott-Kerns zu überzeugen«, erklärt Api-Manager Wirtz. »Um über die neuen Bezeichnungen seitens Intel ein repräsentatives Urteil abzugeben, ist es noch etwas früh. Wir haben jedoch bisher größtenteils positives Feedback erhalten.« Eine Umstellung eines seit Jahren gut bewährten Systems stoße anfangs immer auf Skepsis und Ablehnung. Nach einer gewissen Anpassungsphase würden sich Fachhandel und Endkunden an die neuen Bezeichnungen gewöhnen.
Auch unter den Mainboard-Herstellern überwiegt die Skepsis. Viele vermuten, dass es bis Mitte 2005 dauern wird, bis sich die Prescott-Modelle im Markt durchsetzen können. Neue Technologien wie PCI-Express und DDR2-RAM sowie mögliche Kinderkrankheiten des Sockel-T würden eine schnelle Verbreitung verhindern.