Flexibilität ist gefragt
Der Maschinenhersteller mit etwa 210 Mitarbeitern hatte für seine heterogene Serverumgebung mit verschiedenen Windows-Maschinen und einem besonders leistungsstarken AIX-Server für CAD-Anwendungen wie CATIA eine DAS(Direct Attached Storage)-Architektur in Betrieb. Als leistungsstärkere Windows-Maschinen verfügbar wurden, plante man eine Integration der CAD-Anwendungen in die SAP-Plattform.
Bei der SAP-Erweiterung Anfang 2005 war der deutlich steigende Speicherbedarf bereits offensichtlich. Die Einführung des SAP-PLM-Moduls zum Management der Produktdaten (Product Data Management, PDM) und die Umstellung von zwei- auf dreidimensionale Konstruktionszeichnungen sorgten für Datenwachstum. Angesichts ohnehin bestehender Kapazitätsengpässe und schrumpfender Zeitfenster für das Backup musste der Textilmaschinenfabrikant seine Speicherarchitektur ausbauen und zentralisieren.
»Wir müssen viele kundenspezifische Sonderwünsche berücksichtigen. Unser Portfolio umfasst etwa 25000 Artikel für rund zehn Erzeugnisse in unterschiedlichsten Varianten. Bei der Vielzahl der IT-Aufgaben ist eine einfache und zentral skalierbare Speicherlösung unabdingbar«, erklärt Uwe Clauß, EDV-/Organisations-Beauftragter bei Karl Mayer Malimo, die Anforderungen.
In die engere Auswahl kamen NAS-Systeme und der SANmelody Disk Server von Datacore. Letzteren hatten die Verantwortlichen des Textilmaschinenherstellers bei einem Workshop des lokalen EDV-Systemhauses Kiefel Informationssysteme kennen gelernt. Eine Investition in FC-Technologie erschien zum damaligen Zeitpunkt nicht rentabel.
Prinzipielle Entscheidung: iSCSI oder NAS
Technische Kriterien gaben den Ausschlag, sich für iSCSI und Datacore zu entscheiden. Eine NAS-Box ist zwar einfach in das Netzwerk zu integrieren. Da sie aber Daten auf File-Level speichert, benötigt man, um sie zu lesen, ein entsprechendes Filesystem. In heterogenen Umgebungen mit unterschiedlichen Filesystemen werden also entweder unterschiedliche Boxen benötigt, oder der NAS Filer muss um eine Shared-Files-Option erweitert werden. Das kompliziert das zentrale Backup auf Band. Außerdem eignen sich Filer nicht optimal für eine performante Speicherung von Datenbanken.
Der iSCSI-Disk Server folgt dagegen einem Software-basierenden Ansatz und ist dadurch flexibler. Er verarbeitet die Daten auf Blockebene. Deshalb kann das System für Datenbanken und das zentrale Backup genutzt werden. Dazu wird die Software auf einen Standardserver aufgespielt. Dieser fungiert als Disk Server und stellt die gesamte ihm angeschlossene Rohkapazität über iSCSI zur Verfügung.
Die Sanmelody-Software setzt auf Windows-Systemen auf, unterstützt aber auf Applikationsseite alle gängigen Betriebssysteme. Dafür braucht man lediglich die kostenlos erhältlichen Target-Treiber für die Betriebssysteme, die auf den Clients installiert werden. Erweiterungen kann der Administrator nun zentral nach Bedarf an diesem iSCSI-Disk Server vornehmen.
»Nachdem wir uns davon überzeugt hatten, dass Sanmelody allen technischen Anforderungen für unsere geschäftskritischen IT-Betriebsprozesse gerecht wird, hat uns auch der Preis überzeugt. Schließlich mussten wir bei gleicher Leistung nur einen Bruchteil dessen investieren, was alternative SAN-Lösungen gekostet hätten.« erklärt Organisationsleiter Topel.