Zügige Implementierung
Nach einer vierwöchigen Auswahl- und Testphase setzte EDV-Partner Kiefel das Projekt schließlich innerhalb von nur drei Wochen um, wobei die nötige IBM-Hardware über die Mutterfirma Karl Mayerbezogen wurde. Die Installation vor Ort sowie den anschließenden Support der Lösung übernahm der EDV-Dienstleister.
Die Software wurde vom Systemhaus auf einem Standard-Wintel-Server (IBM xSeries 345) unter Windows Server 2003 installiert und verwaltet ein mit 14 SCSI-Speicherplatten bestücktes Storage Array (IBM EXP400). Um über iSCSI eine ausreichende Performance zu gewährleisten, ist dieser Disk Server mit 4 GByte RAM ausgestattet. Dadurch müssen keine besonderen iSCSI-Adapter oder TCP/IP-Offload-Engines eingesetzt werden. Karl Mayer Malimo hat seine Speicherkapazität inzwischen mit dem Disk-Server, der über herkömmliche LAN-Komponenten von Cisco angeschlossen ist, auf 1,5 TByte ausgebaut.
Die Disk-Server-Applikation klinkt sich gleich neben dem Plattenmanager in die Management-Konsole von Windows ein. Dort werden die freien Partitionen als verfügbare LUNs sowie die über die iSCSI-/FC-Initiatoren gemeldeten Speicherkonsumenten aufgelistet. Allerdings dürfen die angelegten Partitionen weder formatiert noch mit einem Laufwerksbuchstaben benannt sein, um sie später über den Disk Server zuweisen zu können. Der Logical Disk Manager (LDM) von Windows teilt eine vorhandene Festplatte in beliebig große Partitionen. Über die Management-Schnittstelle der Disk-Server-Software verwandelt der Systemverwalter die Partitionen in Virtual Volumes und weist sie per Drag&-Drop den Anwendungen zu.
Bei Karl Mayer Malimo versorgt der Disk Server dabei die SAP-Plattform sowie Exchange-, File- und Backup-Server mit virtueller Plattenkapazität. Die Anwendungsserver, die sämtlich unter Windows 2000 und 2003 laufen, sehen dabei zwar die ihnen maximal zugewiesene Kapazität, im Speicher-Pool wird aber lediglich die tatsächlich benötigte Kapazität belegt. Dadurch steigt die Auslastung des Gesamtsystems.
Einfache Erweiterung
Um den Storage-Pool zu erweitern, muss lediglich günstiger Rohspeicher (Raw Disks) nachgerüstet werden. In Frage kommen SCSI-, SATA-, SAS- und EIDE-Disks. Zukünftig will Datacore optional auch FC-Schnittstellen liefern. Bei der Wahl der Festplatten-Technologie oder des Herstellers behält Karl Mayer Malimo deshalb freie Hand.
Die DataCore-Lösung liefert SAN-typische Funktionen wie Mirroring gleich mit. Neben der automatischen Speicherbereitstellung, dem sogenannten Auto-Provisioning, nutzt Karl Mayer Malimo insbesondere die Snapshots-Option. Zweimal täglich werden von den Produktivdaten automatisch im laufenden Betrieb Snapshots gezogen. Die Daten stehen dann für schnellen Restore zur Verfügung und werden im Hintergrund für die Sicherung auf Band genutzt. Die Backup-Engpässe sind deshalb vorbei.
»Sanmelody hat uns durch geringe Investitionskosten und großen Funktionsumfang überzeugt. Die Speicherbereitstellung ist automatisiert, wir sind bei Erweiterungen Hardware-unabhängig und die Backup- und Restore-Zeiten wurden erheblich reduziert«, resümiert Projektleiter Clauß. Michael Baumannist freier Journalist in Augsburg.