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Gute Karten durch ­Management-Software (Fortsetzung)

Autor: Redaktion connect-professional • 1.3.2006 • ca. 1:05 Min

»Der Einsatz einer Middle­ware und deren Verteilung im Netz auf unterschiedlich ausge­stattete beziehungsweise unterschiedlich konfigurierte Systeme birgt eine funktionale Gefahr in sich«. Matthias Priess vom Planungs­bereich der Berliner Polizei Fot
»Der Einsatz einer Middle­ware und deren Verteilung im Netz auf unterschiedlich ausge­stattete beziehungsweise unterschiedlich konfigurierte Systeme birgt eine funktionale Gefahr in sich«. Matthias Priess vom Planungs­bereich der Berliner Polizei Foto: Polizei Berlin

Herausforderung ­Gesundheitskarte
Unterstützt werden muss von einer Kartenverwaltungs-Middleware auch das zeitversetzte Auslaufen der verschiedenen Funktionen. »De facto müssen nicht nur der Lebenszyklus einer Karte als Ganzes verwaltet werden, sondern auch die Nutzungsdauer der einzelnen Funktionen auf einer Multifunktionskarte«, weist Michael Stiegert, bei Siemens Communications im Bereich Security für Smartcards verantwortlich, auf ein kniffliges Problem hin, denn »Zusatzfunktionen wie beispielsweise die elek­tronische Geldbörse will der Kartennutzer oft auch nach dem Auslaufen des Karten­zertifikats weiter verwenden«. Ob bei besonders funktionsreichen Karten nicht mit mehreren Zertifikaten gearbeitet werden sollte, diese Frage nennt Markus Tak von Kobil »fast religiös«. Er selbst sehe in den von ihm betreuten Projekten alle möglichen Kombinationen, »von Universal-Beglaubigungen bis hin zu vier verschiedenen Einzelzertifikaten, beispielsweise je eines für die fortgeschrittene Signatur, die Verschlüsselung mit Backup, den Authentisierungsvorgang und die qualifizierte Signatur«.
Etwas Tröstliches hinsichtlich des Verwaltungs-Aufwands weiß Siemens-Mann Stiegert beizutragen. Er weist nämlich darauf hin, dass sich die Verwaltungs-Probleme auch bei stark multifunktionalen Chipkarten in Grenzen halten lassen, weil »für die eigentliche Verarbeitung nicht die Kartenfunktionen, sondern die zugeordneten Anwendungssysteme im Hintergrund zuständig sind«. Letztlich werde sehr viel Last auf diese Hintergrundsysteme verlagert, die natürlich an die benutzerseitigen Kartenfunktionen angepasst werden müssten.
Bei besonders funktionsreichen Karten wie der deutschen Gesundheitskarte wird nach Einschätzung von Stiegert aber auch die Kartenverwaltung selber noch einmal deutlich komplizierter. Hier werde die Zusammenführung von umfangreichen Funktionen, Telematik-Komponenten, Datenschutzvorgaben und die Notwendigkeit der Offline-Verfügbarkeit von lebensrettenden Notfalldaten sicher eine harte Nuss für die Verwaltung des Lebenszyklusses einer solchen Karte.