Hands-On-Test: Barebone-Notebook »1556 GL« von Ingram Micro

21. Oktober 2004, 0:00 Uhr |

Hands-On-Test: Barebone-Notebook »1556 GL« von Ingram Micro. Das Assemblieren eines Notebooks gilt im Fachhandel als komplexe und diffizile Angelegenheit. Ein Hands-On-Test der CRN belegt jedoch, es ist nicht schwieriger als einen Desktop-PC zu bauen.

Hands-On-Test: Barebone-Notebook »1556 GL« von Ingram Micro

Notebooks liegen im Trend. Den Marktforschern von Displaysearch zufolge werden weltweit im vierten Quartal durchschnittlich 11,6 Millionen Mobil-PCs verkauft. Für 2004 errechnen die Analysten einen Gesamtabsatz von 46,2 Millionen Stück. Um seine Marktführerschaft zu festigen bzw. den Absatz von Centrino-Produkten auszubauen, hat Intel vor nicht ganz einem Jahr das Assemblierer-Programm BYON (Build your own Notebook) aufgesetzt. Der Prozessor-Hersteller unterstützt die Teilnehmer des Programms ? Hersteller und Distributoren ? unter anderem mit Werbekostenzuschüssen und stellt auch die Kontakte zu Barebone-Anbietern in Taiwan her.

Zu den Vorreitern in Deutschland zählt Ingram Micro. Bereits zu Jahresanfang stellte der Broadliner ein Barebone-Konzept vor, dass es Fachhändlern ermöglicht, Notebooks mit Eigenmarke selbst zu konfigurieren. »Das Interesse ist sehr hoch«, erklärt Jörn Kohlbrock, Produktmanager bei Ingram Micro Components Europe. »Die Nachfrage übersteigt europaweit derzeit das Warenangebot.«

Die Barebones basieren auf Intels Centrino-Technologie und werden von Aopen gefertigt. Zum Lieferumfang zählen das Gehäuse inklusive Mainboard, 15-Zoll-Display, Touchpad und Batterie. Länderspezifische Bauteile wie Stromkabel, Manuals und Tastaturen mit einem unterschiedlichen Layout wurden in so genannte Country-Kits ausgelagert. Zum kompletten Notebook muss der Fachhändler noch einen Prozessor, ein Speichermodul, eine Festplatte sowie ein optisches Laufwerk einbauen.

Eine Notebook-Eigenmarke soll unter anderem dazu beitragen die Kundenbindung sowie Service-Geschäfte und Add-On-Käufe zu erhöhen. Zudem könnten Reseller neue Technologien wesentlich schneller anbieten als A-Brands, betont Intel.

Notebook-Bau ? kein Problem

Während beispielsweise skandinavische Assemblierer bei Barebone-Notebooks eine Vorreiterrolle übernommen haben, ist der Handel hierzulande noch skeptisch. Einen Mobil-PC zusammenzubauen gilt als komplex. Selbst Profis gehen mit einer Portion Skepsis an die Sache heran. Diese ist jedoch unbegründet, wie ein Test der CRN beweist.

Wir bestücken einen Barebone des Typs »1556 GL« mit einem Pentium-M-715-Chip (1,5 GHz), einer 40-GByte-Platte aus der Seagate Momentus-Serie, einem Kingston-SO-DIMM mit 512 MByte, einem DVD/CD-RW-Kombilaufwerk und einer Mini-PCI-Wireless-Karte. Die Vorgehensweise ist unkompliziert. An der Gehäuseunterseite muss zunächst eine Schraube gelöst werden. Diese gibt eine Leiste mit Bedienelementen oberhalb des Keyboards frei. Nun gilt es den mit sechs Schrauben befestigten Prozessorkühler zu entfernen. Der CPU-Sockel ist mit einer Schraube verriegelt: einmal drehen, Chip einsetzen, zurückdrehen, Kühlkörper und Lüfter wiederbefestigen ? fertig. Der Wireless-Adapter kommt in einen Slot unter der Tastatur. Danach muss die Blende wieder angebracht und die Tastatur eingesetzt werden. An der Gehäuseunterseite befinden sich jeweils hinter einer verschraubten Klappe zwei Memory-Steckplätze und ein Einschubmodul für die Festplatte. Der mitgelieferte Akku wird in einen dafür vorgesehenen Einschub montiert und das optische Laufwerk in einen Schacht an der Frontseite. Wir verwenden zunächst zertifizierte Bauteile aus dem Ingram-Angebot. Doch auch mit einer 60-GByte-Samsung-Disk (MP0603H) sowie einem Take-MS-Speicherbaustein (DDR333/512 MByte) von Memorysolution funktioniert das Notebook einwandfrei. Selbst der Einsatz beider SO-DIMMs im Mischbetrieb bringt das Gerät nicht aus dem Takt.

Das Barebone-Notebook kostet im HEK 509 Euro und in der beschriebenen Komplettausstattung 992 Euro. Unser Resümee: In dieser Form ist die Assemblierung eines Notebooks wahrlich kein »Hexenwerk«. Jeder, der in der Lage ist, einen Desktop-PC funktionstüchtig zusammenzuschrauben, kann dies auch mit einem Notebook.

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INFO

Ingram Micro Distribution GmbH
Heisenbergbogen 3, 85609 Dornach bei München
Tel. 089 4208-0, Fax 089 423679
www.ingram-micro.de


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