Jeder nutzt ihn, auch wenn er manchmal hässliche Spuren hinterlässt: Den Kugelschreiber! Am 10. Juni 1943 meldete der Ungar László Biró das Schreibgerät zum Patent an.
Während die Schreibmaschine den Sprung in die digitale Welt - bis auf die Buchstabenanordnung unserer Computer-Tastaturen - nicht überstand, hat der Kugelschreiber die letzten sieben Jahrzehnte problemlos überlebt. Trotz jeder Menge modernen Schnickschnacks wie virtueller Tastaturen auf Smartphones oder gar der Spracheingabe, wird der Kugelschreiber auch im Jahr 2013 täglich benutzt. Und obwohl er ein Relikt aus analogen Zeiten ist, käme niemand auf die Idee zu sagen »Wie? Sie schreiben noch mit dem Kugelschreiber?«.
Tatsächlich ist der Kugelschreiber bis heute ein ungemein praktisches Schreibgerät, das dickflüssige Tintenpaste mittels einer Kugel auf Papier überträgt. Ganz neu war die Idee nicht: Ursprünglich hatte die deutsche Firma Rotring im Jahr 1928 einen so genannten Tintenkuli vorgestellt, der sich jedoch nicht durchsetzte. Bereits Galileo Galilei (1564 – 1642) hatte eine Skizze angefertigt, die eine Art Vorläufer des Kugelschreibers zeigt.
Der Ungar László Biró hatte 18 Jahre lang an der Kugelschreiber-Technik getüftelt, bevor er ein erstes Patent am 27. Dezember 1938 in den USA für den »Fountain Pen for Pulpink Ink« anmeldete. Im Kriegsjahr 1940 von Ungarn nach Argentinien geflohen, ließ Biró das Patent am 10. Juni 1943 in Argentinien erneuern. Die Argentinier sind auf den Erfinder bis heute so stolz, dass der 10. Juni dort als »Tag des Erfinders« gefeiert wird.
Heute besitzt jeder Deutsche im Schnitt 13 Kugelschreiber. Oft wird das Schreibgerät als Werbepräsent verschenkt. Billige Exemplare kosten kaum mehr als 50 Cent – exklusive Ausführungen sind aber auch für mehrere hundert Euro erhältlich. Die ab 1950 erstmals in Deutschland erhältlichen Kugelschreiber-Exemplare kosteten anfangs rund 20 Mark.