Editorial

Heimlich still und leise

10. November 2009, 6:16 Uhr | Markus Reuter

Zerplatzte Träume: Ende Juli unterhielt ich mich lange mit Claus Peter Groos, der gerade seinen ersten »Foxbob«-Markt eröffnet hatte.

Auf 2.500 Quadratmeter Verkaufsfläche sollte der Retailer als »Stadtteilversorger« die Kunden im Münchener Westen anlocken. Weitere Niederlassungen sollten folgen. Das Konzept klang überzeugend: Groos und sein Partner Henry Jaeger wollten nicht in Konkurrenz der MSH-Gruppe treten, sondern sich als regionales Flächenformat zwischen den großen Retailern und den IT- und UE-Fachhändlern positionieren. Doch die Kunden blieben offenbar aus, nach nur drei Monaten mussten Groos und Jaeger Insolvenz anmelden.

Doch zumindest für die rund 40 Foxbob-Mitarbeiter gibt es Hoffnung: Bereits in der nächsten Woche eröffnet der Markt neu: Als Filiale der Expert-Kette. Der Großteil der Angestellten soll übernommen werden. Damit setzt die Verbundgruppe aus Langenhagen ihren Expansionskurs fort. Ohne große Ankündigungen oder Verlautbarungen hat das Unternehmen bereits einige Promarkt-Niederlassungen der Wegert-Brüder übernommen. Zuletzt einen Flächenmarkt in Brandenburg, der demnächst unter dem Expert-Brand neu eröffnen wird. Noch ist Expert die Nummer drei auf dem europäischen Retail-Markt – hinter Marktführer Media/Saturn und dem Verbundgruppen-Konkurrenten Euronics. Doch vielleicht werden hier die Karten bald neu gemischt. Hintergründe über die Foxbob-Pleite und über die Expansionsstrategie von Expert lesen Sie auf Seite 12.

Ohne große Ankündigungen und Verlautbarungen ist auch PC-Ware vorgegangen: Das Leipziger Systemhaus hat Comparex Deutschland wieder aufgebaut. Zur Erinnerung: Die TDMi-Gruppe musste wie ihre Tochtergesellschaft Comparex Insolvenz anmelden. Doch PC-Ware-Chef Klaus Elsbacher stellte rund 70 Comparex-Mitarbeiter ein und startet neu durch: Als Comparex PC Ware Deutschland GmbH. Details finden Sie auf Seite 18.


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