Herausforderung: SAP und der Mittelstand

17. Dezember 2007, 18:47 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Unsicherheitsfaktor Business Objects

Doch die Chancen stehen gut, dass das modellgetriebene Entwicklungs-Framework zukünftig die gesamte Softwareentwicklung bei SAP bestimmen wird. Denn schon heute teilen sich Business by Design und ERP 6.0 dieselbe Netweaver Plattform und das Enterprise Service Repository. Mittelfristig ist davon auszugehen, dass sich die Produkte weiter angleichen, was für Business by Design bedeutet, auch vertikale Lösungen ins Programm aufzunehmen. Dann entfallen auch die Fragen nach einem Upgrade-Pfad auf die ERP-Suite und Wechsel der Deployment-Art On-Premise oder On-Demand sind einfach zu vollziehen.

Business by Design kann nur dann die für das Jahr 2010 angekündigten 10.000 Anwenderunternehmen für sich gewinnen, wenn es neben den funktionalen auch die branchenspezifischen Anforderungen der Kunden bedienen kann. Hier bietet sich SAP-Partnern die Möglichkeit, sich mit Branchenversionen zu differenzieren und im Geschäft zu bleiben. Denn insbesondere IT-Dienstleister werden sich den neuen Gegebenheiten einer On-Demand-Bereitstellung auch von ERP-Software anpassen müssen, denn langwierige Software-Implementierungsprojekte sollen qua Delivery-Modell der Vergangenheit angehören. Nur wenn Dienstleister in der Lage sind, IT- und Geschäftsprozesswissen zu verbinden, haben sie ein überzeugendes Angebot für Anwenderunternehmen und machen sich nicht obsolet.

SAP wird den Kern des Produktes 6.0 bis wenigstens 2012 stabil halten und Ergänzungen sowie Änderungen der Benutzeroberfläche durch Enhancement Packages einführen. Für die Kunden bedeutet dieser Zeitraum Sicherheit bei der Planung der eigenen Releases. Die Partner können langfristig auf die sich ändernden Rahmenbedingungen ihres Geschäftsmodells reagieren und den Aufbau von Geschäftsprozesswissen forcieren. Offen bleibt die Frage, wie viel Unsicherheit in die Anwender- und Partnerlandschaft getragen wird, die durch den Kauf des Unternehmens Business Objects entstanden ist. Da SAP aber im Kerngeschäft für eine kontinuierliche Entwicklung sorgt und eine klare Roadmap vogelegt hat, sollten langfristige Irritationen nicht eintreten, meinen Analysten.


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