Um weiterhin wachsen zu können, setzt SAP neben neuen Kunden aus dem Mittelstand auf die zunehmende Vernetzung global agierender Unternehmen durch ERP-Software. Bei beiden Kundengruppen hat SAP noch viel Arbeit vor sich.
Wenn es SAP gelingt, über Unternehmensgrenzen hinweg elektronische Verbindungen zu schaffen, wird auch der Umsatz im Großkundenbereich Wachstumsimpulse erhalten, so die Einschätzung der Analysten von IDC. Denn um die Vorteile der medienbruchfreien Kommunikation nutzen zu können, ist der Einsatz der aktuellen Softwareversion notwendig. Für SAP ein gutes Argument, die Anwender davon zu überzeugen, ein Upgrade durchzuführen. Um diesen Upgrade-Projekten den Schrecken zu nehmen, hat SAP in der Vergangenheit den Schwerpunkt auf die Entwicklung einfacherer Upgrade-Verfahren gelegt.
Erste Erfolgsmeldungen aus den Unternehmen bescheinigen SAP, die Projektzeiten deutlich reduziert zu haben. Da das aktuelle Release bis 2012 nur um sogenannte Enhancement Packs funktional erweitert werden soll und im Kern bestehen bleibt, werden sich spätestens zum Ende des Releasezyklus wohl alle ehemaligen R/3-Anwender auf der ERP 6.0 Plattform befinden.
Die Zukunft jedoch wird der Architektur von SAP Business by Design gehören, dem im September offiziell vorgestellten On-Demand-ERP-Produkt von SAP. Aktuell tut sich SAP noch schwer mit der Vermarktung beziehungsweise Abgrenzung des Produktes gegen die bereits bestehenden Mittelstandsprodukte Business One und All-in-One. Anders ist die künstlich gezogene Grenze von wenigstens 25 Anwendern, die das Produkt abonnieren müssen, nicht zu verstehen.