Hohe Nachfrage nach DDR-RAM. Im Speichermarkt halten sich Angebot und Nachfrage auf hohem Niveau eine gute Balance. Nach einem kurzen Zwischenhoch tendieren die HEKs wieder leicht abwärts.
Die Nachfrage nach Speichermodulen ist auch nach Ende des dritten Quartals ungebremst. Wie von Experten erwartet, zogen die HEKs in der KW 40 leicht an. Als Hintergrund werden unter anderem die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Volksrepublik China genannt. Sorgen bereiteten dem deutschen Fachhandel die Preiserhöhung nicht. Je nach Anbieter lagen sie zwischen fünf bis neun Prozent. Umgerechnet sind dies aber zum Teil nur zwei bis drei Euro. Bei Markenware wie von Infineon konnten es auch mal fünf Euro sein.
Die Preisschere geht je nach Distributor deutlich auseinander. Hochwertige DDR400-Module mit 512 MByte kosten bis zu 76 Euro und mehr. Dieselben bzw. ähnliche Memory-Bausteine sind aber auch schon für rund 67 Euro erhältlich.
Eine Verknappung ist herstellerübergreifend nur punktuell zu beobachten. Vor allem die Chip-Hersteller reden eine bevorstehende Verknappung geradezu herbei. Insider meinen jedoch, hier sei in erster Linie die Hoffnung die treibende Kraft. Einer der einschlägigen Speicher-Anbieter und Distributoren habe immer Ware auf Lager. Während einige in der Branche hofften, die Preiserhöhung könnte weiter fortgeführt werden, zogen andere bereits die Reißleine. »Das Kaufinteresse des Handels lässt bei steigenden Preisen schnell nach«, erklärt ein Insider gegenüber CRN. »Die finanzielle Decke bei kleineren Distributoren ist teils sehr dünn, und der Cash-Flow muss aufrecht gehalten werden.« Die Folge: In der KW 42 war bereits wieder ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Speziell die Preise von OEM-Produkten tendierten wieder nach unten. Major-/Original-Speicher konnte sein Niveau dagegen gut eine Woche länger behaupten.
»Angebot und Nachfrage halten sich auf hohem Niveau eine gute Balance und wir erwarten, dass dies für das restliche vierte Quartal auch so bleibt«, erklärt Brigitte Haas, Unternehmenssprecherin von Kingston. »Allerdings besteht relativ wenig Spielraum, um auf wachsenden Bedarf oder eine Veränderung beim Angebot zu reagieren.« Dies könnte den Markt beeinflussen. Das Angebot auf dem Spotmarkt ist im Moment gut. Falls DRAM-Hersteller bessere Preise bei Tier-1-OEMs erzielen können, wird das Produktvolumen jedoch vor allem in diese Richtung fließen. Dies würde allerdings auch die Spotmarktpreise beeinträchtigen. Kingston geht davon aus, dass der Speichermarkt bis Ende des Jahres stabil bleibt.