Hostway startet in Deutschland: Webhoster mit Reseller-Modell. Datacenter-Betreiber und Hosting-Anbieter kämpfen seit einigen Jahren mit Preisverfall, Überkapazitäten und Wettbewerbsdruck. Mit Hostway wagt sich jetzt einer der weltweit größten Webhoster neu auf den deutschen Markt, der auch über Partner verkaufen will.
Hostway, nach eigenen Angaben einer der fünf größten Webhoster der Welt, baut derzeit Niederlassungen in München und Frankfurt aus. Bisher war das US-Unternehmen in Europa nur in Großbritannien und den Niederlanden präsent. Deutschland ist der dritte europäische Markt, den der Konzern derzeit noch von der Europazentrale in London aus ins Visier nimmt. Von dort steuert Rob Lovell, CEO der englischen Hostway-Tochterfirma, vorerst die Geschäftstätigkeit in Deutschland. Hostway sucht aber für seine beiden deutschen Standorte zügig nach Personal und möglichst bald auch einen deutschen Geschäftsführer. Dessen Job dürfte nicht einfach werden, denn der deutsche Webhosting-Markt ist neben Großbritannien zwar der größte in Europa, allerdings schon seit Jahren von Überkapazitäten, Wettbewerbs- und Preisdruck gebeutelt.
Im Gespräch mit CRN zeigt sich Rob Lovell trotzdem optimistisch. Obwohl Hostway hier zunächst mit einem Kampfangebot startete und Neukunden bis 1. Juni für ein halbes Jahr kostenloses Webhosting bietet, will das Unternehmen sich nicht als Massenhoster gegen Platzhirsche wie 1&1 oder Strato positionieren. Lovell sieht Hostway vielmehr als Nischenanbieter, der sich über den Fokus auf Business Services, kostenlosen technischen Support und ein umfangreiches Lösungportfolio differenzieren will. Das Angebot reicht von einfacher Domain-Registrierung über Webhosting-Dienste mit Spezialisierung auf Shared Webhosting und dediziertes Server Management bis zu komplexen Lösungen für Entwickler. Großen Wert legt Lovell auf »Added Value«, wie Marketing-Lösungen, eine Chatroom Software oder Lösung für die Erstellung und Verwaltung professioneller Online Shops, wie »Store Builder« oder »Merchant Manager«. Hostway verfügt über eine eigene Entwicklungsabteilung, die auch Softwareapplikationen schreibt.
Der Komplettanbieter wird sich in Deutschland neben Endkunden vor allem auf kleine und mittelständische Unternehmen fokussieren. Dafür ist auch der Aufbau eines Partnermodells geplant. 75 Prozent des Geschäfts wickelt Hostway allerdings noch direkt ab, lediglich ein Viertel über Reseller, erklärt Rob Lovell. Ob sich dieses Verhältnis in Deutschland vielleicht anders entwickeln wird, erkunde das Unternehmen gerade. Derzeit ist Hostway in Deutschland auf der Suche nach geeigneten Partnern, für die es auch »White Label«-Produkte geben wird. Sie sollten vor allem auf kleine Unternehmen fokussiert sein, erläutert Lovell. Deshalb kämen wohl primär kleinere VARs in Frage, die zwischen einer und hundert Webseiten hosten, aber keine eigene Infrastruktur aufbauen wollen. Dafür gibt es das »Private-Label-Programm«, bei dem Hostway die Einrichtungen, das Netzwerk, die IT-Ausrüstung, die Architektur und die Software unterhält. Marketing, Sales, Rechnungsstellung und Support-Aktivitäten sind Sache des Partners, der auch den alleinigen Kontakt zu seinem Endkunden behält. Interessierte Reseller können sich über das Bestellformular auf der Website anmelden und erhalten dann je nach Kundenzahl Rabatte auf die monatliche Gebühr, die zwischen fünf und 50 Prozent liegen.
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