HP-Chef reagiert auf Unmut der Mitarbeiter
Die Finanzkrise hat HP vergleichsweise glimpflich durchstanden, trotzdem wurde den Mitarbeitern ein Gehaltsverzicht aufgenötigt. Nachdem die Maßnahme in den letzten Wochen zu deutlichem Unmut führte, hat Konzernchef Mark Hurd nun ein Einlenken signalisiert – allerdings nur zum Teil.

- HP-Chef reagiert auf Unmut der Mitarbeiter
- E-Mail vom HP-Chef
Während die Finanzkrise die Insolvenzrate in die Höhe schnellen ließ und auch bei Branchengrößen wie Microsoft das Geschäftsergebnis deutlich einbrechen ließ, navigierte der IT-Riese Hewlett-Packard (HP) bisher recht sicher durch die Rezession: Um ganze zwei Prozent gab der Konzernumsatz im vergangenen Quartal gegenüber dem Vorjahr nach, für 2010 erwarte Unternehmenschef Mark Hurd bereits wieder ein Wachstum von drei bis vier Prozent (CRN berichtete ). Dennoch verordnete HP seinen Mitarbeitern einen bitteren Sparkurs: Nachdem bereits an deutschen Standorten 556 Arbeitsplätze zum Abbau vorgesehen sind, sollen noch einmal weitere Stellen gestrichen werden. Wer davon nicht betroffen ist, sollte dafür freiwillig auf einen Teil seines Lohns verzichten: »fünf Prozent ihres Grundgehalts, dauerhaft und ohne Gegenleistung«, so der Konzern.
Auch an den deutschen HP-Standorten ließ das Sparprogramm die Stimmung der Mitarbeiter auf den Nullpunkt sinken: »Das Management demotiviert die Belegschaft und macht sich darüber hinaus zum Vorreiter eines gesamtwirtschaftlich schädlichen Lohndumpings«, stellt Uwe Meinhardt, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall-Verwaltungsstelle Stuttgart und HP-Betreuer, gegenüber dem Handelsblatt dar. Bereits 2001 habe HP von den Mitarbeitern einen zeitlich begrenzten freiwilligen Lohnverzicht eingefordert. Dass trotz der Opferbereitschaft der HP-Angestellten nur wenig später viele Arbeitsplätze abgebaut wurden, habe die Belegschaft verärgert: »Viele haben daraus gelernt - sie wollen kein zweites Mal Lehrgeld zahlen«, so Meinhardt.