Kurseinbruch nach enttäuschendem Ausblick

HP mit Problemen im Server-Geschäft

12. August 2004, 17:45 Uhr | Martin Fryba

HP mit Problemen im Server-Geschäft. Der Computerhersteller Hewlett-Packard hat einen Umsatzrückgang und hohe Verluste in der Server- und Storage-Sparte verbucht und schockierte die Börse mit seinen Gewinnprognosen für das laufende vierte Geschäftsquartal. Der Aktienkurs bricht um über 16 Prozent ein. HP-Chefin Carly Fiorina kündigte schnelle Konsequenzen für das Management an.

HP mit Problemen im Server-Geschäft

HP präsentierte heute enttäuschende Zahlen für das Ende Juli abgelaufene dritte Geschäftsquartal und schraubte die Gewinnerwartungen der Analysten für das laufende Quartal nach unten. Vor allem die Sparte »Enterprise Servers and Storage« entwickelt sich mehr und mehr zum Problemfall für den Hersteller, wie auch die jüngsten Tests der CRN zu Serverherstellen belegen. Die Umsätze in dieser Sparte sind von Mai bis Juli 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar gefallen. Dagegen stieg der operative Verlust von 20 Millionen Dollar im Vorjahr auf 200 Millionen Dollar an.

»Die zufrieden stellenden Resultate in unseren Sparten Personal Systems, Imaging und Print sowie Software und Services werden von einem völlig inakzeptablen Geschäft im Bereich Enterprise Servers und Storage überschattet«, räumte HP-Chefin Carly Fiorina ein. Sie kündigte schnelle Konsequenzen im Management an, um die Problemsparte bereits im vierten Quartal wieder in die Gewinnzone zu führen. Als Gründe für die hohen Verluste nannte HP unter anderem eine geringer als erwartete Neigung der Kunden in den USA auf neue System umzusteigen sowie Preisabschläge in Europa, die der Hersteller seinen Channelpartnern gewähren musste.

Insgesamt steigerte HP im dritten Quartal die Erlöse nach vorläufigen Berechnungen währungsbedingt um 9 Prozent auf 18,9 Milliarden Dollar und verbuchte einen Nettogewinn von 586 Millionen Dollar - nach 297 Millionen im Vorjahr. Die höchsten Zuwachsraten verzeichnete HP mit 19 Prozent in der PC-Sparte (5,9 Milliarden Dollar), Software stieg um 17 Prozent (223 Millionen Dollar) sowie bei IT-Services mit einem Plus von 12 Prozent (3,5 Milliarden Dollar). Drucker und digitale Fotogeräte legten im Berichtszeitraum um 8 Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar zu.

Für das laufende Quartal rechnet HP mit Umsätzen zwischen 21 und 21,5 Milliarden Dollar. Nach Bekanntgabe des Quartalsergebnisses sackte die HP-Aktie kräftig ab und verliert derzeit im führen Handel an der Wall Street über 16 Prozent an Wert.


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