IBM baut Linux-Vertrieb auf
IBM baut Linux-Vertrieb auf. Fachhändler konnten IBMs Hardware- und Software-Angebote auch bisher schon mit Linux-OS vertreiben. Lizenzen und Service mussten Partner aber bei den Linux-Anbietern einkaufen. Jetzt komplettiert Big Blue sein Portfolio und bietet die Linux-Lösungen von Red Hat und Suse im Komplettpaket.

IBM baut Linux-Vertrieb auf
Auf eine Milliarde US-Dollar sind die Linux-Umsätze von IBM im dritten Geschäftsjahresquartal angewachsen. Nach ersten zaghaften Kooperationen seit 1999 zählen Red Hat und Novell-Suse ab sofort zu den »Strategic Alliance«-Partnern von IBM und rangieren dabei unter den Top Ten weltweit. Mit diesem Schritt verstärkt der Hersteller sein Linux-Engagement erheblich: IBM Business Partner können nun komplette Lösungen aus Hardware, Software und Services aus einer Hand bei ihrem Hersteller beziehen. Denn bisher standen die Linux-Lizenzen nicht auf den Preislisten von IBM.
Nicht nur für Partner, vor allem auch für die Kunden soll es künftig einfacher werden, Linux-Lösungen zu erwerben und den zugehörigen Service in Anspruch zu nehmen. »Kunden haben uns immer wieder gesagt, sie wünschen sich einen einzigen Ansprechpartner für die komplette Lösung«, erklärte Mark Elliot, General Manager der Global Solution Sales in IBMs Sales und Distribution Abteilung.
Die Ein-Jahres- und Drei-Jahres Linux-Server-Lizenzen werden in Kombination mit Server-Hardware von IBM angeboten. Partner, die Lizenzen für Fremd-Hardware benötigen, können sich über IBM Global Services »SupportLine« mit Linux versorgen.
IBMs eigene Vertriebsmannschaft und die weltweit 90.000 Business Partner sollen den Linux-Lizenzverkauf maßgeblich ankurbeln, betonte Elliot. Aber auch Tier-2-Reseller sollen beim Lizenzvertrieb nicht benachteiligt werden: Big Blue werde für die Lizenzen keinen maßgeblichen Preisaufschlag erheben, versprach der IBM-Manager. Das »One-Stop-Shopping« in Sachen Linux will IBM ab 1. Januar 2006 weltweit verfügbar machen. Der Ausbau der Vertriebskanäle wurde in den USA bereits in Angriff genommen, entsprechende Aktivitäten in Europa und Asien sollen zum Jahresauftakt folgen.
Red Hat und Novell haben sich im Gegenzug verpflichtet, die Open Source Middleware-Projekte »Apache Geronimo J2EE Application Server« sowie die »Derby« Datenbank von IBM zu unterstützen.