IBM baut T-Com-Netz um
IBM hat mit der Deutschen Telekom AG eine Entwicklungspartnerschaft vereinbart. Kernbestandteil der Übereinkunft ist es, das T-Com-Festnetz in eine »Next-Generation-Network«-Architektur (NGN) zu überführen.

Beide Firmen ratifizierten das Abkommen bereits Ende letzten Jahres. Doch erst jetzt gaben IBM und die Deutsche Telekom bekannt, dass die zusammenarbeiten werden.
Das Ziel der Kooperation: Die Transformation des Festnetzes von T-Com in ein Telekommunikationsnetz auf Basis des Internet-Protokolls (IP). Die neue Infrastruktur soll einerseits das komplette Leistungsspektrum des Internets abbilden, andererseits den heute verfügbaren Standard der Telefonie in vollem Umfang erhalten.
IBM hat dafür im Auftrag der Deutschen Telekom spezielle Softwarelösungen entwickelt. Sie sollen, in Kombination mit Server-Technologie von IBM, das Serviceangebot von T-Com deutlich ausweiten.
Konvergenz gewünscht
»Das deutsche Festnetz bietet eine hervorragende Qualität für die Übermittlung von Sprache und Text, verfügt in seiner gegenwärtigen technischen Ausgestaltung jedoch nicht über die für die Dienstekonvergenz erforderliche Integrationsfähigkeit«, erläutert IBM-Geschäftsführer Matthias Hartmann.
Im Klartext: Die Entwicklungspartnerschaft zwischen IBM und der Deutschen Telekom beginnt bei der Festnetzsubtitution und zielt im weiteren Verlauf auf die Integration weiterer Dienste. IBM-Software wie »Tivoli«, »Websphere« und »DB/2« sind Bestandteile der Lösung.
Die geplante serviceorientierte Architektur (SOA) soll es erlauben, die vorhandene Kommunikationsinfrastruktur in das neue IP-Netz zu überführen. Dabei will die Telekom aber keine Abstriche bei der Sicherheit und Qualität machen, vor allem bei Telefonaten über IP (Voice-over-IP).
Die Deutsche Telekom erhofft sich durch die Umstellung neue Vermarktungsmöglichkeiten im Privat- und auch im Geschäftskundenbereich.
Auch Unternehmen aus anderen Branchen könnten künftig von neuen IP-basierten Prozesslösungen profitieren. Als Beispiele nennen IBM und die DTAG etwa die automatisierte Zählerablesung für Versorgungsunternehmen oder die Vernetzung von Kommunikation, Navigation und Fahrzeugwartung im Auto.
Vorbild British Telecom
Carrier in anderen Ländern setzen bereits seit längerer Zeit auf Next-Generation-Networks. Dazu gehört British Telecom (BT). Das Unternehmen baut derzeit mit »21st Century Network« ein NGN auf.
Das Unternehmen will bis 2010 alle 30 Millionen Kundenanschlüsse auf dieses IP-gestützte Kommunikationsnetz umstellen. BT erwartet sich davon nicht nur höhere Einnahmen durch neue Dienste, sondern ab 2008 auch Einsparungen in Höhe von umgerechnet 1,5 Milliarden Euro im Jahr.