Frau Koederitz, wir danken Ihnen für das Gespräch.
- IBM will näher zum Kunden
- Frau Koederitz, wir danken Ihnen für das Gespräch.
…und weitgehend von IBM stammt?
Nein, gerade nicht. Die Client System Manager sollen neutral beraten und den Lösungsgedanken, das Lösungsportfolio der IBM im Kopf haben. Eine Lösung kann ruhig auch Komponenten anderer Hersteller umfassen.
Wie weit ist die Implementierung dieser Struktur schon gediehen?
Die Struktur steht schon. Die Teams werden künftig in ihrer neuen Rolle arbeiten. Dazu definieren wir noch Lösungen für bestimmte Branchen, zum Beispiel Green-IT-Lösungen für die Automobilindustrie, Security-Lösungen für den Banking-Bereich oder dezentrale IT für den Einzelhandel.
Wie viel wollen Sie mit dem neuen Konzept jährlich wachsen?
Auf jeden Fall schneller als der Markt. Wir setzen da auf Geschäftskunden und den Mittelstand, für den es ja in Zukunft auch ein dediziertes Management gibt.
Bisher waren Ihre Produkte für Mittelständler aber oft zu teuer.
Mit unseren neuen Produkten, etwa den Blades oder den X86-Maschinen, haben wir jetzt durchaus mittelstandsfähige Lösungen. Als Bindeglied dienen unsere Partner. Der Mittelstandsmarkt lief vergangenes Jahr positiv für uns, und wir denken, dass wir diesen Trend fortsetzen können. Das Ergebnis des Partner-Kickoffs in Hamburg mit 800 von ihnen war jedenfalls ermutigend. Wir werden hier noch mehr tun, etwa die Partner untereinander vernetzen, zum Beispiel Software- und Infrastrukturpartner.
Auch Ihr Rivale Dell hat nun die Vorteile des mehrstufigen Vertriebs für sich entdeckt. Beunruhigt Sie das?
Wir sind Wettbewerb gewohnt und verstärken uns durch unsere neuen Initiativen. Unsere Partner haben klare Vorteile, deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir die Nase vorn behalten.
Eine andere Bedrohung geht gerade für das STG-Geschäft vom allgegenwärtigen Virtualisierungstrend aus: Wer virtualisiert, braucht weniger Hardware.
Wir sehen Virtualisierung als Chance. Die Anwender werden öfter Scale-Up-Server kaufen, die Kapazität der Server wird insgesamt schließlich nicht geringer. Außerdem stehen viele Branchen beim IT-Einsatz erst am Anfang. Nehmen Sie das Beispiel Gesundheitskarte: Die Digitalisierung des Gesundheitswesens beginnt gerade, und das ist ein Prozess, für den viele Server und viel Storage nötig sein werden. Dafür haben wir die richtigen Lösungen.
Und was ist mit On Demand, ein Trend, den Sie schließlich selbst mit aus der Wiege gehoben haben? Dafür braucht man im Zweifel gar keine eigene Hardware mehr, sondern nur noch einen Servicelieferanten.
Der deutsche Gesamt-IT-Markt umfasst etwa sechs Milliarden Euro, davon deckt das IBM-Portfolio ungefähr 3,84 Milliarden ab. Ich denke, da wird immer genug für uns abfallen. Ansonsten machen wir das, was am besten zum Kunden passt. Und wenn das Outsourcing ist, dann machen wir eben Outsourcing, oder wenn es On Demand ist, On Demand. Letztlich geht es um verbesserte Geschäftsprozesse beim Kunden, und dafür arbeiten wir auch mit anderen Geschäftsbereichen bei uns eng zusammen.