Die deutsche ITK-Wirtschaft ist in Sorge: Ihr macht der Fachkräftemangel zu schaffen. Ob Hersteller, Distributoren, Systemhäuser oder auch Handelsbetriebe – überall klemmt es. Der Bundesverband Bitkom hat ein Defizit von weit über 40.000 fehlenden ITK-Fachleuten ausgemacht. Das führe über kurz oder lang zu wirtschaftlichen Problemen in den Firmen, klagt der Bundesverband. Mehr noch: An den Hochschulen tun sich immer mehr Lücken auf. Das Interesse am Informatikstudium nimmt seit Jahren ab. Waren es noch im Jahr 2000 rund 38.000 Studienanfänger, so immatrikulierten sich 2006 gerade mal 28.000. Und bis zum Abschluss brechen noch einmal rund 50 Prozent der Studenten das Studium ab. Aber nicht nur Akademiker sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Auch nahezu alle ITK-Spezialisten sind begehrt. »Einen guten Key Account Manager im IT-Bereich zu finden, wird immer schwieriger«, sagt Michael Kaack, Partner und Gesellschafter beim Personalberater 3C in München. Da bleibt es nicht aus, dass sich die Personalberater und Headhunter mittlerweile die Fachkräfte gegenseitig abjagen. Umso mehr mahnt beispielsweise Kaack die Unternehmen an, wieder mehr auf eigenen qualifizierten Nachwuchs zu bauen. »Auch wenn ich von der Vermittlung lebe, kann ich jedem Unternehmen nur raten, selber so viel wie möglich auszubilden und natürlich gute Leute zu halten.«
Über mangelnde Nachfrage brauchen sich die Personalberater in Deutschland zurzeit keine Sorgen zu machen. Selbst der Bundesverband BDU spricht davon, dass das Geschäft der Personalberater brummt. Rund 58.000 Suchaufträge verbuchten die Berater bereits 2006 (im Jahr zuvor waren es knapp 50.000). Damit erwirtschaftete die Personalberaterbranche 2006 einen Umsatz von 1,15 Milliarden Euro, knapp 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Für 2007 wurde ein ähnlich hoher Zuwachs erwartet. Besonders nachgefragt sind Personalberater und Headhunter bei der Suche nach Ingenieuren von den Industriebranchen Maschinenbau, Automotive, Elektrotechnik/Informationstechnik und Medizintechnik.