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ILM ? vom Hype zur Notwendigkeit (Fortsetzung)

Autor: Redaktion connect-professional • 30.11.2005 • ca. 1:55 Min

Inhalt
  1. ILM ? vom Hype zur Notwendigkeit
  2. ILM ? vom Hype zur Notwendigkeit (Fortsetzung)
  3. ILM ? vom Hype zur Notwendigkeit (Fortsetzung)

Beratung ist notwendig
Im Zentrum des Begriffs ILM steht die wertorientierte Datenhaltung. Sie setzt aber voraus, dass zum einen bekannt ist, welche Daten überhaupt im gesamten Unternehmen vorgehalten werden und dass zum anderen diesen Daten ein konkreter Wert zugeschrieben wird. Dieser Wert bestimmt dann darüber, wo Daten wann in ihrem Lebenszyklus gespeichert werden.
Hier kommt nach Meinung vieler der Roundtable-Teilnehmer die Beratung ins Spiel. »Der Kernpunkt ist, dass der Kunde selbst, ab einer gewissen kritischen Masse ergänzt durch entsprechende Beratungsansätze, den Daten eine Wertigkeit zuordnet«, meint beispielsweise Scheefer (ILM).
Thurnhofer sieht ILM im Rahmen von weit gesteckten Optimierungsprozessen, die den Bereich der IT bei weitem überschreiten und sich nur zusammen mit den jeweils Prozessbevollmächtigten umsetzen lassen. Nur so lasse sich letztlich eine realistische Einschätzung des Datenwertes erreichen.
Kastenmüller (Fujitsu-Siemens) sieht die Klassifikationsaufgabe eher bei den Kunden. »Dabei müssen die Geschäftsprozesse mit betrachtet werden.« Nur der Sachbearbeiter könne letztlich den Wert bestimmter Daten korrekt einschätzen. Die so entwickelten Regeln könne man dann in ein automatisiertes Content-Ruling-System übertragen.
Rabeneck (HDS) wies darauf hin, dass sich Kleinunternehmen ausführliche ILM-Beratung kaum leisten könnten. Demgegenüber betont Kastenmüller (Fujitsu Siemens): »Der Mittelstand muss z.B. aufgrund der gesetzlichen Anforderung ILM ebenfalls aufgreifen, entscheidet sich aber erst nach Beratung für eine bestimmte Technologie.« Dafür konnten mehrere Teilnehmer Beispiele nennen: So hat laut Scheefer (IBM) eine süddeutsche mittelständische Maschinenbaufirma gezielt ILM abgefordert, um mit regelbasierter Speicherung Daten innerhalb einer granularen Speicherhierarchie zu verwalten. Ebers (EMC) verwies auf die Direktanlagebank und Krones, ein Hersteller von Getränkeverpackungen. Schon vor einem Jahr, so Ebers weiter, hätten Kunden gezielt nach ILM gefragt, heute seien es aber viel mehr.
Poels (Fast Lane) kritisierte allerdings, die Storage-Hersteller hätten im Bereich ILM »ihre Hausaufgaben nicht gemacht«. Die Beratungsleistung sei noch nicht ausreichend. Sein Unternehmen dagegen wisse genau, welche Kunden sich mit welchen Themen befassen müssten.  Das wollte Scheefer (IBM) nicht so stehen lassen: »Wir verkaufen keine Produkte, sondern Lösungen«, betonte er.
Ebers (EMC) skizzierte eine Mischstrategie: »Die Hersteller müssen Methoden und Tools für die Beratung entwickeln, sollten aber für Randthemen außerhalb der IT durchaus externe Berater heranziehen.« Allerdings müssten sich auch die Anwender mehr Gedanken über die Datenentstehung machen. »Eine Rechnung ist sehr wichtig, ist sie erst einmal bezahlt, sinkt ihre Bedeutung rapide«, sagt sie. Jede dieser Stufen sei ein Ansatzpunkt zur Migration der Daten auf ein anderes Speichermedium.
Alles in allem scheint es, als hätte das Thema ILM sich inzwischen etabliert. Neue gesetzliche Vorgaben und knappe finanzielle Mittel machen eine effiziente, sichere Datenspeicherung zu einer Notwendigkeit für alle Unternehmen. Dennoch bleibt viel Raum für Weiterentwicklungen ? sowohl technisch als auch auf der Beratungsseite.