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Interview

»ImMittelstand setzen wir auf eine Kombination von NAS und SAN«

Im Gespräch mit <i>CRN</i> erklärt Bernward Anders, Geschäftsführer des Systemhauses Anders & Rodewyk (AR), dass SAN-Lösungen in mittelständischen Unternehmen die Komplexität erhöhen. AR setzt deshalb auf eine Kombination von NAS- und SAN-Technologien.

Autor: Nadine Kasszian • 19.3.2008 • ca. 1:45 Min

CRN: Die Datenmengen, die mittelständische Unternehmen zu bewältigen haben, steigen immer mehr an. Wie kommt es zu dieser Datenflut?

Anders: Die Unternehmen sind teilweise einem so rasanten Anstieg der Datenmengen ausgesetzt, dass sie nicht wissen, wohin die Reise noch gehen soll. Applikationen wie Exchange und die Archivierung mit den gesetzlichen Regelungen sind wesentliche Treiber für die höheren Storage- Ansprüche genauso wie Compliance-Anforderungen.

CRN: Welche Speicherlösungen nutzen Ihre mittelständischen Kunden zurzeit? Sind Technologien wie SAN schon im Mittelstand angekommen?

Anders: Die Daten werden sowohl in Storage Area Networks (SAN) als auch in Network Attached Storage (NAS) abgelegt. Wir differenzieren dabei sehr stark. Die größeren Datenkapazitäten – File Services, Ablageordner, Power-Point-Präsentationen und Archive – liegen dabei üblicherweise im NAS, wo wir das größte Wachstum sehen. Datenbanken und Mailsysteme werden ins SAN gelegt.

CRN: Ist eine SAN-Lösung für Mittelständler nicht zu komplex?

Anders: Die Lösungen vonNet App, die wir anbieten, stellen sowohl NAS- als auch SAN-Funktionalitäten in einer Maschine zur Verfügung. Es gibt natürlich auch Unternehmen, die das SAN in den Mittelpunkt stellen und daran auch ihre File- Server im Cluster anschließen. Aus unserer Sicht ist das jedoch schon ein Schritt zu viel, der die Komplexität und die Anschaffungskosten unnötig erhöht. Mit unseren Lösungen wird die Verfügbarkeit direkt vom Storage geliefert.

CRN: Ohne die Beratungsleistung der Reseller würde es den Herstellern schwer fallen, den Mittelstand zu adressieren. Woran liegt das?

Anders: Beratung, Services und Erfahrung sind extrem wichtig. Wir müssen die Kunden- Anforderung in dem Speicherkonzept berücksichtigen. Dabei geht es nicht allein um Speicher, sondern auch um ein Backup-Konzept zur Sicherung der Daten. Hier ist es wichtig, zwischen den Applikationen zu unterscheiden – also zwischen unternehmenskritischen und weniger wichtigen Dateien. Im Mittelstand wird eine Lösung angeschafft, die drei bis vier Jahre halten und entsprechend skalierbar sein muss.

CRN: Ein weiterer Trend heißt Green-IT. Kritiker sehen darin nicht mehr als eine Marketing- Blase. Wie steht der Mittelstand zu grünen Konzepten?

Anders: Im Speicherbereich wird das Thema Green-IT vor allem durch die Deduplizierung von Datenblöcken umgesetzt. Dadurch kann ein Mittelständler seine Speicherkapazität effizienter nutzen. Jedoch sind die wenigsten Kunden dafür sensibilisiert, wie viel Strom die Maschinen überhaupt brauchen und wie viel sie einsparen könnten. Der Strom kommt aus der Steckdose und belastet in der Regel nicht die IT-Budgets. Das führt dazu, dass IT-Verantwortliche die Stromkosten unter Umständen gar nicht in ihre Planung einbeziehen.