Zunehmender Preiskampf

CRN: In welchem Zusammenhang stehen die anhaltenden Preiskämpfe mit der schwachen Wirtschaftslage im ITK-Markt?
Schulz: Tatsächlich hat der Preiskampf im Jahresverlauf massiv zugenommen – und gerade in der Distribution bekommen wir das extrem zu spüren. Bei Notebooks sprechen wir von einem Preisverfall von 20 Prozent, das Geschäft mit Komponenten ist bei manchen Warengruppen preislich kollabiert. Beispielsweise sind deshalb auch Assemblierungsaktivitäten nur noch sehr abnehmend profitabel darstellbar, wie wir aktuell sehen. Schließlich werden auch die A-Brand- Produkte immer billiger. Aber auch das Dienstleistungsgeschäft kommoditisiert sich schnell. Was passiert, ist dies: Der Markt wird kleiner, die Anzahl der Spieler im Markt bleibt aber gleich. Bei Minuswachstum wollen alle Marktteilnehmer ihre Umsätze steigern und Marktanteile ausbauen. Doch der schiere Kampf um Umsatz und Marktanteile über den Preis ist nicht die Lösung. Ein Ausweg bestünde für die Branche darin, dass alle Marktteilnehmer gemeinsam stabilere Preispunkte setzen und ihre erbrachte Leistung tatsächlich fakturieren. Ingram Micro beispielsweise ist dazu übergegangen, nicht jedes Geschäft des Umsatzes wegen mitzunehmen. Wir verzeichnen deshalb im Augenblick bewusst keine großen Zuwächse in Deutschland.