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Umbaumaßnahmen abgeschlossen

Ingram Micro wieder in Angriffslaune

Ingram Micro erklärt seine umfangreichen Umbaumaßnahmen in Europa für abgeschlossen. Damit sei auch die restrukturierungsbedingte Nabelschau beendet, der Broadline-Distributor sei nun optimal aufgestellt und werde seine Marktposition wieder aggressiv ausbauen, kündigt Europa-Chef Alain Maquet an.

Autor:Samba Schulte • 6.10.2009 • ca. 1:30 Min

Hoher Besuch in der deutschen Ingram-Niederlassung in Dornach: Ingram Micros COO Alain Monie und Europa-Chef Alain Maquet besichtigen die Abläufe in einer ihrer »größten und wichtigsten Ländergesellschaften« vor Ort. Der Standort Deutschland hat im Konzern im Rahmen der umfangreichen Umbaumaßnahmen noch einmal deutlich mehr Gewicht erhalten: Unter der Leitung von Gerhard Schulz wurde die zentral- und osteuropäische Region geschaffen, die aus dem ausgebauten Logistikzentrum Straubing beliefert werden. Außerdem wurden die paneuropäischen Geschäftseinheiten in die Region integriert (CRN berichtete). Europa-Chef Maquet begründet die Umbaumaßnahmen: »Auf die negative wirtschaftliche Entwicklung mussten wir mit umfangreichen Optimierungsmaßnahmen reagieren. Wir haben notwendige Zentralisierungsmaßnahmen durchgeführt und einige nicht profitable Niederlassungen aufgegeben, so beispielsweise in Skandinavien«, erklärt Maquet. Die Niederlassungen des Broadliner in Norwegen und Finnland wurden geschlossen, die dänische Gesellschaft an Actebis verkauft. »Wir mussten uns in dieser Phase sehr stark auf unsere eigenen Prozesse fokussieren und haben den Markt etwas aus den Augen verloren«, räumt Maquet ein. Doch nun sei man für einen neuen Angriff in Europa bestens gerüstet: »Wir werden unser Geschäft massiv ausbauen«, kündigt der Europa-Chef an.

Die Zeichen für den Geschäftsausbau stünden nun wieder besser: »Zuletzt hat sich die wirtschaftliche Lage wieder stabilisiert«, sagt Monie, der das weltweite operative Geschäft des Broadliners verantwortet. Noch freut sich der COO vor allem über Geschäftszuwächse in Asien, doch auch in Europa blicke man wieder optimistischer in die Zukunft. Seine strategischen Zielvorgaben lauten: Zum einen will man das schwierige und deshalb auch immer wieder umstrittene Geschäft mit Retailern vorantreiben, denn der Consumer-Bereich verzeichne hohe Wachstumsraten. Außerdem soll weiter in das Value-Business, vor allem in das Server-/Storage-Geschäft, investiert werden und die Diversifizierung des Geschäfts vorangetrieben werden.

Hier erziele man hohe Margen, weshalb man bei passender Gelegenheit auch über Akquisitionen wachsen will. »Wir haben in den letzten fünf Jahren sieben Unternehmen, fünf davon in Europa, übernommen«, fasst Monie zusammen. Viele dieser Übernahmen hat Ingram Micro im Bereich Data Capture/PoS vorgenommen. Die Gesellschaften in Deutschland (die ehemalige Intertrade in Wallenhorst) und im übrigen Europa wurden nun in die Ingram Micro DC/POS-Division integriert.