Hauptprobleme: Schwierige oder sinnlose Aufgaben
- Innovationskraft der IT-Branche gebremst
- Hauptprobleme: Schwierige oder sinnlose Aufgaben
Allerdings wird nicht alles negativ gesehen: Zwei Drittel der Alleinselbständigen nennen eine starke oder sehr starke positive Leistungsorientierung. Sie empfinden den beruflichen Stress als angenehm, fühlen sich verantwortlich, erwarten viel von sich, haben Spaß an der Arbeit und sind stolz auf ihre Leistungen. Bei den abhängig Beschäftigten sind dies weniger als die Hälfte (43%). Offenbar gibt es unter den Freelancern viele, die mit großem Spaß und Einsatz dabei sind, die durch ihre Arbeit nicht erschöpft sind und die gut abschalten können. Genauso gibt es aber auch einen großen Teil, die ihre Grenzen überschreiten und bei denen dann auch die Arbeitsfreude und der Einsatzwille verloren gegangen sind.
In der Befragung wurde zudem der Frage nachgegangen, was denn die Faktoren der Arbeit sind, die zu psychischen Problemen führen. Erstaunlicher Weise sind dies nicht die vielfach langen Arbeitszeiten. Vielmehr liegt es in der Art der Aufgaben sowie im Verhältnis zu Kollegen oder Kunden und – besonders bei den Freelancern – in der mangelnden Trennung von Arbeit und Privatleben. Die Rangfolge der Belastungsfaktoren, die zu psychischen Problemen und Burnout führen können, ergibt sich aus der Befragung wie folgt:
1. schlecht zu bewältigende Aufgaben
2. sinnlose Aufgaben: „Mein Einsatz lohnt sich nicht!“
3. kaum Wertschätzung durch Vorgesetzte und/oder Kunden
4. nicht nachvollziehbar strukturierte Aufgaben
5. Ergebnisdruck
6. geringe Austauschmöglichkeiten mit Kollegen
7. unangemessene Vergütung
8. keine regelmäßigen Pausen
9. Zeitdruck
10. keine zeitliche Trennung zwischen Arbeit und Privatleben
Die Befragung zeigt außerdem, dass Freelancer und Freelancerinnen deutlich mehr gesundheitliche Prävention betreiben, wobei sie dabei in der Regel auf sich allein gestellt sind. Entsprechend wünschen sie sich auch häufiger als abhängig Beschäftigte passende Unterstützung. Die Technische Universität Dortmund hat auf die Befragungsergebnisse reagiert und ein Konzept für ein Burnout-Präventionszentrum entwickelt.