Insolvente Krystaltech Lynx wird zerschlagen:Der Fertiger und Distributor Krystaltech Lynx Europe GmbH hat gestern beim zuständigen Amtsgericht Tübingen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beantragt. Hintergrund: Das ohnehin schon züruckgefahrene Distributionsgeschäft ist in den ersten sechs Monaten des Jahres weiter eingebrochen. Die PC-/Server-Marke Lynx will die Transtec-Tochter Triple Store übernehmen.
Der 1993 gegründete Reutlinger Hersteller und Distributor KLE ist insolvent. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Wolfgang Hauser bestellt. Rettung gibt es wahrscheinlich für den Geschäftsbereich Lynx: Dem Gericht wurde gleichzeitig von der Geschäftsleitung ein verbindliches Kaufangebot der zur Transtec AG gehörenden Triple Stor GmbH für den Geschäftsbereich Lynx vorgelegt. Durch die Weiterführung von Lynx sollen möglichst viele der 126 Arbeitsplätze erhalten werden. Sowohl Krystaltech als auch Transtec gehen davon aus, dass der Insolvenzverwalter innerhalb weniger Wochen über das Angebot entscheiden wird. Triple Store will die Marke Lynx erhalten und den indirekten Vertrieb von Business-PCs und Servern ausbauen. Für Garantieansprüche der Lynx-Kunden will der Kaufinteressent die Verantwortung übernehmen.
Krystaltech Lynx begründet den Insolvenzantrag mit dem starken Rückgang des Distributionsgeschäfts in den letzten sechs Monaten. KLE hatte seine Sparte Komponentendistribution vor einiger Zeit bereits zurückgefahren (CRN berichtete). Der Gesamtumsatz des Unternehmens ging bereits von 248 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2003/04 auf 177 Millionen Euro im vergangenen Jahr zurück. Hinzu kam die Kündigung von Kreditlinien durch die Hausbanken Ende Mai 2006. KLE erfüllte nach eigenen Angaben vor der Insolvenzanmeldung alle Verbindlichkeiten und bezahlte alle Löhne und Gehälter.
Was aus dem Distributionsgeschäft und der Eigenmarke Cebop wird, ist noch offen.