Intel bringt neue Chips mit neuer Nummer. Während bei AMD die Preiskurve weiter ganz leicht nach oben deutet, geben die HEKs für P4-Chips vereinzelt wieder nach. Mit den neuen Mobil-Prozessoren ändert Intel die Namen seiner Chips und führt Modellbezeichnungen ein.
Mit Einführung der neuen Mobil-Prozessoren »Pentium M« (Codename Dohan) startet auch Intels neue Nomenklatur. Nicht die Taktfrequenz ist mehr das ausschlaggebende Kriterium, der Hersteller verwendet künftig dreistellige Nummerncodes als Modellbezeichnung. Die erste Ziffer steht für die jeweilige Prozessorfamilie ? etwa Desktop oder Mobile. Die beiden weiteren Zahlen spezifizieren die CPU-Frequenz, die Größe des L2-Caches, den FSB-Takt und Funktionen wie Hyper-Threading oder SSE-3-Unterstützung.
In der Praxis beginnen »Pentium 4 Extreme Edition« und »Pentium M« mit der Zahl 7. »Pentium 4« und »Mobile Pentium 4« tragen die Bezeichnung 5xx, »Celeron D« und »Celeron M« die Nummerfolge 3xx.
Intel betont, dass es sich bei den Modellbezeichnungen nicht wie bei AMD um ein Performance Rating handelt. Das Unternehmen begründet die neue Namensgebung damit, dass sich die Chips anhand der Taktfrequenz immer schwerer unterscheiden lassen. Vom Pentium 4 mit 2,8 GHz existieren beispielsweise vier Varianten: Je eine Version mit 512 bzw. 1.024 KByte L2-Cache und dabei jeweils mit FSB533 sowie mit FSB800 und Hyper-Threading.
Die neuen Mobil-CPUs tragen demnach die Modellbezeichnung Pentium M 735, 745 und 755. Die Taktfrequenzen betragen 1,7, 1,8 und 2,0 GHz. Der L2-Cache ist bei allen drei Modellen zwei MByte groß. Wie schnell sich der Markt an diese Umstellung gewöhnen wird, bleibt abzuwarten. Zumal die Unterscheidung der einzelnen Chips nicht einfacher geworden ist. Kritiker bemängeln, dass Schlüsselkriterien wie die Taktfrequenz nicht mehr eindeutig zu erkennen sind. Daher sei auch weiterhin immer ein erklärender Nachsatz nötig. Es wird aber auch mit Spannung erwartet, wie Intel nun gegen seine selbst aufgestellte Gesetzmäßigkeit ankämpfen will. Seit Jahrzehnten gilt die Taktrate als »das« Wertigkeitsmerkmal eines PCs, und in den Köpfen des Fachhandels wie auch der Anwender wird sich dies nur langsam ändern.
Die aktuelle Desktop-CPU-Generation wird sich mit dem Übergang zum Sockel 775 der neuen Bezeichnung anpassen.
Die Nachfrage blieb in den letzten Wochen unverändert verhalten. Alles in allem konnten Pentium-4-Prozessoren ein relativ stabiles Preisniveau halten ? mit kleinen Auf- oder Abschlägen. Nur noch schlecht erhältlich sind 2,6-GHz-Modelle sowie 3-GHz-CPUs mit FSB533.