Ehrgeizige Pläne für Magdeburg-Werk

Intel hofft, schon 2026 mit der Produktion starten zu können

11. Mai 2022, 7:31 Uhr | Quelle: dpa / Redaktion: Diana Künstler
Intel Core Prozessoren der 12. Generation, Codename „Alder Lake S-Serie“, vorgestellt auf der CES 2022
© Intel Corporation

In Magdeburg will Intel neue Halbleiterwerke bauen. Das Vorbild dafür im irischen Leixlip hat am Dienstag eine Delegation aus Sachsen-Anhalt besichtigt. Der Chiphersteller äußert dabei ehrgeizige Pläne.

Der US-Chiphersteller Intel hat Hoffnungen geäußert, früher als geplant mit der Produktion von Chips in Deutschland starten zu können. Intel-Managerin Ann-Marie Holmes machte am Dienstag im irischen Leixlip im Gespräch mit einer Delegation aus Sachsen-Anhalt deutlich, dass man auf einen Produktionsbeginn schon 2026 in Magdeburg hoffe. Der im März vorgestellte Plan sieht vor, dass die neuen Halbleiterwerke 2027 in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt starten sollen.

Intel Irland Leixlip
Ein Intel-Team führt eine Lithographie-Resistbahn in Fab 34 in Leixlip ein.
© Intel Corporation

„An uns soll es nicht liegen“, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) der Deutschen Presse-Agentur am Rande des Termins. Dies werde auch davon abhängen, ob Intel alle benötigten Maschinen rechtzeitig bekomme. Haseloff besichtigte gemeinsam mit Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) und Vertretern der Landeshauptstadt Magdeburg am Dienstag den Bau einer neuen Intel-Fabrik in Leixlip.

„Das ist wirklich so was von beeindruckend hier“, sagte Haseloff nach einem Baustellenrundgang. Besonders von der Besichtigung des Fertigungsbereiches, dem sogenannten „cleanroom“, war der CDU-Politiker angetan. Dort werden aktuell Maschinen für die Chipproduktion aufgebaut. Die Delegation durfte auch diesen Bereich unter die Lupe nehmen, was nach Angaben von Intel eine Seltenheit ist.

Die Megafabrik in Irland als Vorlage

Reiner Haseloff (CDU) und Intel-Managerin Ann-Marie Holmes
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) überreicht Intel-Managerin Ann-Marie Holmes eine Nachbildung der in Sachsen-Anhalt gefundenen Himmelsscheibe von Nebra. Der Intel-Standort nahe Dublin dient als Vorbild für die Pläne des US-Chipherstellers zum Bau zweier benachbarter Halbleiterwerke in Magdeburg. Haseloff hielt sich am 10. Mai zu einem Besuch in dem irischen Intel-Werk auf.
© Christopher Kissmann/dpa

In Leixlip nahe der Hauptstadt Dublin baut Intel seinen Industriecampus mit Milliardeninvestitionen aus. Die Megafabrik soll 2023 fertiggestellt werden. In Irland ist Intel seit 1989 aktiv, derzeit arbeiten in Leixlip nach Angaben des Unternehmens mehr als 4.500 Menschen. In den verschiedenen Phasen waren zudem mehrere Tausend Arbeitskräfte mit dem Bau der neuen Fabrik befasst. Derzeit werden unter anderem in den Reinräumen von Zulieferern aus Japan, den USA und den Niederlanden Maschinen für die Produktion aufgebaut.

Wirtschaftsminister Schulze äußerte die Hoffnung, dass sich diese Betriebe im Zuge der Intel-Ansiedlung auch in Sachsen-Anhalt niederlassen, zum Beispiel mit Schulungszentren oder der Produktion und Lagerung von Ersatzteilen. Außerdem wolle sein Ministerium Kontakte zu lokalen Firmen herstellen, kündigte Schulze an.

Die neue Fabrik in Leixlip dient als Vorlage für die Pläne des Chipherstellers in Magdeburg. Intel hat angekündigt, in einer ersten Ausbaustufe zwei benachbarte Halbleiterwerke in der Landeshauptstadt bauen zu wollen. Dort sollen Prozessoren und Grafikchips hergestellt werden. In Magdeburg könnten mehrere Tausend Arbeitsplätze entstehen. Intel will zunächst rund 17 Milliarden Euro investieren. Der Bau soll im nächsten Jahr starten.


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