Intel überrascht mit Rekordgeschäftsjahr. Der weltgrößte Chiphersteller Intel hat vergangenes Jahr den höchsten Umsatz in seiner Firmengeschichte erreicht und ein überraschend gutes Schlussquartal hingelegt. Die Communication Group allerdings blieb weiter in den roten Zahlen.
Intel hat gestern nach US-Börsenschluss mit seinen Zahlen zum vierten Quartal 2004 die Analysten positiv überrascht. Zwar sank der Nettogewinn leicht auf 2,12 Milliarden Dollar wegen Intels Maßnahmen, Lagerbestände zu reduzieren. Mit einem Umsatz von 9,6 Milliarden Dollar ? ein Plus von fast 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr ? übertraf der Chiphersteller aber seine eigenen Erwartungen und die Prognosen von Brachenbeobachtern. Da Intel als Barometer für die gesamte IT-Branche gilt, ist dies ein gutes Zeichen dafür, dass der zuletzt merklich anziehende Absatz von PCs und Servern weiter anhalten könnte.
Intels-Chef Craig Barrett zeigte sich mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt zufrieden. »Wir haben in 2004 einen Rekordumsatz verbucht und verzeichneten eine solide Nachfrage nach Intel-Produkten in allen Regionen und über alle Vertriebskanäle hinweg«. Mit einem Jahresumsatz von 34,21 Milliarden Dollar (plus 13,5 Prozent gegenüber 2003) übertraf Intel sein bisheriges Rekordjahr 2000, in dem der Hersteller 33,7 Milliarden Dollar umgesetzt hatte. Das Nettoergebnis in 2004 stieg im Vergleich zum Vorjahr kräftig auf 7,5 Milliarden Dollar.
Nach wie vor Sorgen bereitet Intel aber die Sparte Communication Group (Flash-Speicher, WLAN, Netzwerkprozessoren), die unter enormem Wettbewerbsdruck steht. Der Umsatz mit diesen Produkten legte in 2004 zwar um 28 Prozent auf 5,03 Milliarden Dollar zu. Die Sparte schrieb aber immer noch einen operativen Verlust von 791 Millionen Dollar gegenüber einem Verlust von 824 Millionen in 2003. Intels CFO Andy Bryant wollte sich nicht darauf festlegen, dass die Sparte in diesem Jahr Gewinne abwerfen wird.
Im ersten Quartal 2005 rechnet Intel mit Umsätzen zwischen 8,8 und 9,4 Milliarden Dollar. Die Bruttomarge schätzt Intel auf 55 Prozent. Sie soll im Laufe des neuen Geschäftsjahres auf 58 Prozent steigen.
An der Frankfurter Börse verteuern sich die Intel-Papiere derzeit um über 4 Prozent und folgen somit den US-nachbörslichen Kursanstieg von gestern Abend.