Die Bestland GmbH hat Insolvenz angemeldet. Der vorläufige Insolvenzverwalter hofft den Betrieb zumindest in Teilen erhalten zu können. Für das Unternehmen, das im Kundenauftrag assembliert, Support- und Serviceleistung erbringt, werden derzeit Interessenten gesucht.

Im Landkreis Aue-Schwarzenberg bangen derzeit 126 Menschen um ihre Arbeitsplätze. Noch sind sie bei der Bestland Produktion, Service und Logistik GmbH in der Kreisstadt Aue beschäftigt. Aber wie lange noch, das kann nicht einmal Dr. Dirk Herzig aus Chemnitz sagen. Der vorläufige Insolvenzverwalter muss sich jetzt um das Unternehmen aus dem Westerzgebirge kümmern, nachdem der geschäftsführende Geschäftsführer Jürgen Werner am 29. Mai beim Amtsgericht Chemnitz Insolvenz angemeldet hat (Aktenzeichen 11 IN 1738/08). Grund: Umsatzrückgänge, Zahlungsprobleme.

Als Bestland 2004 gegründet wurde, ging es ziemlich schnell bergauf. In den besten Jahren zählte der Betrieb etwa 200 Beschäftigte. Die Firma bot nahezu alle Services rund um Consumer Electronics an: Auftragsproduktion, Garantieabwicklung und Reparaturen, Kundenservice, Rückabwicklung, Refurishment und Logistik. Zu den Kunden zählt beispielsweise Medion, die in Aue assemblieren lassen. Ebenso nutzt BrunenIT und Rollei die Dienstleistungen des Unternehmens. Zurückgezogen von Bestland hat sich Fukato, für die das Unternehmen in Aue bis vor einiger Zeit Service und Support abgewickelt hatte. Fukato-Gesellschafter Jürgen Rakow lässt nach dem Rückzug den Service vomeigenen Systemhaus in Berlin, Digihaus, erledigen.

»Momentan führen wir die Geschäfte noch unverändert fort«, antwortet Anwalt Herzig auf Nachfrage von Computer Reseller News. Schlussendlich hänge aber die Zukunft von Bestland davon ab, ob Investoren für den Betrieb gefunden werden können. Herzig will »das Unternehmen zumindest in Teilen erhalten «. Ohne Namen zu nennen, deutet er an, dass es bereits Gespräche mit potenziellen Interessenten gebe.

Solche Äußerungen geben den Beschäftigten etwas Hoffnung. Denn eines wurde ihnen in den vergangenen vier Jahren von den Kunden immer wieder bestätigt: Die Qualität ihrer Arbeit war tadellos, konnte sich in der Branche sehen lassen. Dagegen fiel die Meinung über Bestland-Chef Werner nicht immer zum Besten aus. Er habe großzügig gelebt, wird in Aue gemunkelt, sei selbstherrlich aufgetreten. Sicher ist, wird Herzig fündig, wird Werner wohl nicht mehr an Bord sein und – das hoffen die Beschäftigten – dass der neue Investor aus der Branche kommt, damit der Betrieb seine Stärken wieder unter Beweis stellen kann. Denn Dienstleistungen wie die von Bestland sind mehr denn je gefragt. Viele Hersteller, vor allem aus Asien, suchen nicht nur Assemblierer in Deutschland, sondern speziell Service- und Support- Partner.

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